Der Kieler Kommissar verfällt im „Land zwischen den Meeren“ einer geheimnisvollen Inselbewohnerin, die von Christiane Paul gespielt wird. Freunde des Rätselkrimis kommen nicht auf ihre Kosten, Anhänger von gewaltigen Bildern, alten Mythen und schaurigen Figuren hingegen schon.

Kiel - Sie stieg aus dem Meer. Nicht ganz so verführerisch wie Ursula Andress einst bei James Bond, aber im Winter an der Nordsee schwimmt es sich halt besser im Neoprenanzug als im Bikini. Doch wie einst Bond verfällt auch der Kieler Kommissar Borowski (Axel Borowski) der aus dem Meer entstiegenen Schönen.

 

Famke Oejen lebt auf der Insel Suunholt, einer fiktiven Insel „zwischen den Meeren“. Die grandiose Christiane Paul spielt die Famke Fatale, der sich kein Inselbewohner entziehen kann. Um sie dreht sich alles in diesem Film, der wie vom Sturm zerzaust daherkommt. Alte Mythen und Traumfetzen wehen umher, bald wissen weder Borowski noch der Zuschauer, was ist wirklich geschehen, was nur eingebildet. Hat Borowski wirklich eine Nacht mit Famke verbracht? Oder hat er das nur geträumt, wie die Stigmata an den Händen, die Wundmale vom Kreuzigen? Kommissar Borowski als der Wiedergänger Jesu? Alles scheint möglich an der Nordseeküste, wenn einem wie Regisseur Sven Bohse aus Tübingen, „die Stimmigkeit der emotionalen Aussage“ wichtiger ist als die „als die reine Logik“.

Wer also einen Rätselkrimi erwartet, wer unbedingt wissen will, wer Famkes Freund Oliver Teuber (Beat Marti) in der Badewanne ertränkt hat und eine schlüssige Aufklärung erwartet, der wird enttäuscht vor dem Fernseher sitzen. Viel Freude wird allerdings haben, wer sich fangen lässt von den gewaltigen Bildern von der Küste, die von der Kraft des Meeres künden, von den schrägen Figuren wie der wütenden Frömmlerin, ihrem stummen Sohn, der Probleme mit der Axt zu lösen pflegt, dem untreuen Bäcker, dem Schweinebauern, der von seinen Viechern gefressen wird, und den Handlangern eines Zuhälters.

Wie das alles zusammenpasst? Das ist dann gar nicht mehr so wichtig. Vielleicht war alles ohnehin nur ein Traum.