„Friss oder stirb“, der vorletzte Fall aus Luzern mit Stefan Gubser und Delia Mayer, ist ein geschickt gestrickter Krimi. Fesselnd vor allem dank Grimme-Preisträger Mišel Matičević.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart/Luzern - Eine Wirtschaftsprofessorin wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Erstochen. Bringen die Lackpartikel an einem vor dem Haus geparkten, beschädigten Wagen die Ermittler Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) auf die richtige Spur?

 

Schießübung auf dem Rastplatz

Ein düsterer Mann aus Deutschland (gespielt vom Grimme-Preisträger Mišel Matičević) steuert, im Handschuhfach eine Pistole, mit einem alten Passat die Schweiz an. Unterwegs macht er auf einem einsamen Autobahnparkplatz Schießübungen. Was hat der Kerl vor? Und was haben die beiden Handlungen miteinander zu tun? Es an dieser Stelle zu verraten hieße, den Sehspaß zu verderben.

Nur so viel: Der Regisseur Andreas Senn und sein Drehbuchautor Jan Cronauer lassen sich Zeit, um die beiden Erzählstränge im jüngsten „Tatort“ aus der Schweiz – übrigens der vorletzte aus Luzern – geruhsam zusammenzuführen. „Friss oder stirb“ ist deshalb nicht so spektakulär wie die in Echtzeit mit einer Kameraeinstellung gedrehte Produktion „Die Musik stirbt zuletzt“, aber ein durchaus ansehnlicher Thriller ist daraus doch geworden.

Täter und Opfer trinken Brüderschaft

Seine Spannung bezieht der Krimi nicht zuletzt aus dem Spiel von Mišel Matičević, der Mike Liebknecht, einen arbeitslosen Deutschen, verkörpert. Eine latente Gefahr scheint von dem Typen auszugehen. Nie weiß man, wann diese tickende Zeitbombe hochgeht. Spätestens aber wenn Täter und Opfer zwei Bierflaschen köpfen und Brüderschaft trinken, wird klar, dass Humor diesen Schweizer „Tatort“ keineswegs killt.

Ausstrahlung: ARD, 30.12. 2018, 20.15 Uhr