In „Wer zögert, ist tot“ bekommen es Janneke und Brix in Frankfurt/Main mit einem Makler zu tun. Den interessiert die Entführung seines Sohnes nicht.

Frankfurt/Main - Man soll seine Vorurteile gegen Immobilienmakler ja im Zaum halten. Aber der „Tatort“-Herbstauftakt aus Frankfurt am Main ist einem bei diesem Vorsatz keine große Hilfe. Der Sohn eines erfolgreichen Maklers aus der Banktürmestadt wird hier vom Golfplatz weg entführt. Der Typ (Helgi Schmid) ist ein unangenehmes Früchtchen, aber sein Vater Konrad Seibold (Bernhard Schütz) ist noch mal eine Klasse für sich.

 

Vater und Sohn sind schwer verkracht miteinander, und so befindet der ältere Seibold eisig, sein Sohn habe das Ganze wohl selbst inszeniert, um zu Geld zu kommen. Er informiert nicht einmal die Polizei über die Entführung und Lösegeldforderungen. Als die Hauptkommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch), von anderen alarmiert, dann doch bei ihm auftauchen, macht er den Eindruck, auch eine reale Entführung seines Sohns empfinde er als Zumutung.

Seltsame Kombination

Neben so einem Herzchen sollte man es nicht schwer haben, sympathisch zu wirken. Janneke aber mit ihrer launisch schwankenden Art, die von der Regisseurin und Autorin Petra Lüchow als tougher Frauenstolz verkauft werden soll, lässt einen trotzdem mit den Augen rollen. Brix ist erneut eine seltsame Kombination aus Kompetenz, Jämmerlichkeit und Kindsköpfigkeit, und das Drehbuch hat ein Problem mit dem Spannungsaufbau. Wer Seibold junior entführt hat, soll eigentlich eine Weile mysteriös bleiben. Aber bei den wenigen Figuren im Spiel ist ziemlich schnell klar, wer sich unter den Hundemasken der Kidnapper verbirgt.

Tatort: Wer zögert, ist tot. ARD, Sonntag, 20.15 Uhr