Tattoo-Convention in Ludwigsburg Der Niedergang des „Arschgeweihs“

Eher groß oder eher klein? Eher vielfarbig oder eher schwarz-weiß? Was tragen die Tätowierten heute mit Vorliebe? Ismail Gürsoy aus Vaihingen an der Enz muss es wissen: Er ist Tätowierer aus Leidenschaft.
Ludwigsburg - Viele Jahre lang galt das „Arschgeweih“, ein Tattoo im Steißbereich des Rückens, das knapp über dem Hosenbund herausschaut, als absoluter Renner. Es gab kaum einen Tattoo-Fan im Alter zwischen 18 und 35, der sich nicht ein solches Tribal, wie das Motiv heißt, hat stechen lassen. Doch diese Zeiten sind vorbei, wie auch auf der Messe Tattoo- Convention in der MHP-Arena in Ludwigsburg am Wochenende klar zu erkennen war.
Doch was lassen sich die Tattoo-Liebhaber heute am häufigsten stechen? Sind die Motive eher klein, groß, farbig oder Schwarz? Sind es eher Menschen oder Dinge? Ismail „Issi“ Gürsoy aus Vaihingen an der Enz ist Inhaber des Studios Art 4Soul Ink und weiß, was angesagt ist.
Beliebte Motive
Voll im Trend sind Gürsoy zufolge die sogenannten Realistik-Tattoos, entweder in Colour, also mehrfarbig, oder in Black&Grey. Am liebsten genommen werden schöne Motive und Bilder: Das kann eine Berglandschaft ebenso sein wie Stars oder die Gesichter der eigenen Angehörigen, Kinder, Partner und Freunde. Sogar das Bild eines Lieblingssessels hat es bei Gürsoy schon als Tattoo auf den Körper des Sesselbesitzers geschafft. Besonders beliebt bei Biker-Fans sind natürlich Motorräder, junge Männer wählen häufig auch Superman oder Spiderman. Wichtig ist nach Angaben des Profis stets, dass das gewünschte Motiv in 1:1-Qualität auf den Körper gebannt wird und man jedes noch so kleine Detail erkennen kann.
Fast alle, die sich ihr erstes Tattoo stechen lassen, beginnen mit kleinen Motiven. Dazu gehören etwa der Name des neugeborenen Kindes, aber auch besondere Daten wie Geburts- oder Sterbedaten oder das Hochzeitsdatum. Sehr beliebt sind auch Sprüche oder Reime. Manche Paare lassen sich beispielsweise denselben Spruch tätowieren, um so ihre Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen
Ab einem Alter von 16 Jahren dürfen sich Jugendliche mit der Zustimmung ihrer Eltern tätowieren lassen. Auch hier gibt es einen klaren Trend: Die meisten der jungen Tattoo-Fans lassen sich Blumen, Namen oder Mandala-Motive unter die Haut stechen und orientieren sich dabei häufig an ihren Freunden.
Frauen sind beim Tätowieren in der Regel härter im Nehmen als Männer, sagt der Profi. „Die liegen oder sitzen schon mal zwei bis drei Stunden, ehe sie eine Pause brauchen und etwas sagen.“ Bei Männern lägen die Schmerzgrenze und das Durchhaltevermögen um einiges niedriger. Außerdem geht der Trend bei Frauen hin zu mehreren und größeren Motiven, gerne lassen sie etwa ihren kompletten Rücken volltätowieren. Offenbar wollten sie damit ihre Stärke gegenüber dem männlichen Geschlecht demonstrieren und beweisen: „Hey, wir sind gleichauf mit euch Männern“, meint Gürsoy.
Der Sinn der Tätowierung
Normalerweise hat jedes Tattoo seine ganz eigene Bedeutung. „Fast niemand lässt sich einfach nur so ein Motiv stechen, jedes Bild hat seine ganz eigene Bedeutung und seinen Sinn“, sagt Ismail Gürsoy. Immerhin begleiten die Tattoos ihre Träger in der Regel ein Leben lang. Die eigenen Tattoos sind die Geschichten, die der Mensch immer mitnimmt und die ihn ausmachen. Tattoos zeigen viel von der Lebenseinstellung und der Philosophie ihres Trägers.
Die Qualität der Farben
Die Farben, die in den Tattoo-Studios in Deutschland verwendet werden, sind nach Aussage des Tattoo-Profis unbedenklich. Das Gesundheitsamt sei extrem streng, es prüfe die Farben und auch die Arbeitsweise der Studios regelmäßig. Trotz gut gemachter Tätowierungen erkennt man nach zehn Jahren ein leichtes Ineinanderfließen der Motivränder. Das muss man zwar nicht korrigieren, manche lassen sich die Ränder aber neu nachzeichnen. Wer seine Tattoos nicht mehr mag, kann sie entweder weglasern oder sie von einem anderen Tattoo „covern“, also überdecken lassen.
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