Der Verein Straßentaube sucht dringend etwa 50 Quadratmeter Fläche im Raum Stuttgart für ein Taubenhospiz.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Ein gutes Jahr lang hatten kranke und verletzte Tauben aus der Stadt ein sicheres Zuhause in einem Hospiz auf dem Gelände des Tierschutzvereins Böblingen, betrieben vom Stuttgarter Verein Straßentaube und Stadtleben. Doch da gab es zunehmend Unstimmigkeiten unter den Aktivisten. Das Ergebnis: ein Kündigungsschreiben aus Böblingen nach Stuttgart. Bis spätestens zum 28. Februar 2020 muss die Voliere beim Tierschutzverein geräumt sein. Dann sind die derzeit dort untergebrachten 50 Tauben obdachlos, etliche davon aus dem Raum Böblingen.

 

Die Tauben fliegen nicht im Freien

Britta Leins vom Verein Straßentaube ist deshalb eifrig auf der Suche nach einem neuen Platz: „Das kann ein Garten sein, aber auch ein Platz auf einem Firmengelände“, so Leins. Viel Platz ist für so eine Einrichtung nicht notwendig. Leins: „Die Voliere hat derzeit 36 Quadratmeter. Toll wäre noch ein zusätzlicher Abstellplatz für Futter und Gerätschaften. Mit 50 Quadratmeter kommen wir gut hin.“

Außenstehende werden davon nur sehr wenig mitbekommen. Leins: „Die Tauben fliegen nicht im Freien, sie sind immer im Schlag. Und Kosten, Pflege und Säuberung übernehmen die Ehrenamtlichen des Vereins.“ Freilich: Eine Genehmigung muss vorhanden sein, dass auf dem Grundstück derartiges erbaut werden kann. Und ideal wäre noch ein Wasseranschluss, das würde den Ehrenamtlichen den Transport und die Arbeit vor Ort erleichtern. Der neue Standort kann in Stuttgart sein oder in den benachbarten Städten. „Die meisten von uns sind in der Stadt aktiv und leben dort. Er sollte halt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein“, so Leins. Wer den Tauben ein neues Zuhause gibt, kann sich auf bewährte Kräfte verlassen, die sich um das Tierwohl und das Drumherum kümmern: Auch in Böblingen haben die Stuttgarter mit viel Eigenarbeit das Krankenhaus auch optisch ganz ansehnlich aufgebaut inklusive Betonfundament.

Bewährte Kräfte kümmern sich um das Tierwohl

Allerdings läuft den Taubenschützern die Zeit durch die Finger. Zwar gibt es inzwischen einen Brief von Stuttgart nach Böblingen mit der Bitte um Fristverlängerung – aber findet das auch Gehör? Leins: „Wir kennen natürlich viele private Helfer und Paten, aber 50 Tauben lassen sich in so kurzer Zeit auch beim allerbesten Willen nicht vermitteln“. Und die Leidenszeit für die Tauben beginnt erst: „Jetzt im Winter ist das Angebot an Essensresten, die Menschen wegwerfen, nicht mehr so üppig.“ Mal ganz abgesehen davon, dass das meiste davon gar nicht geeignet ist als Futter für Tauben. „Allein in den letzten zwei Wochen habe ich beim Hauptbahnhof etwa 20 Tauben eingesammelt, die extrem unterernährt waren“, so Leins. Wer einen Platz hat für ein Taubenhospiz, hier ist die Kontaktadresse: Verein Straßentaube und Stadtleben, Frommerner Str. 11 in 72336 Balingen, E-Mail: post@strassentaube-und-stadtleben.de. Spenden sind jederzeit willkommen.