In München hat am Donnerstagmittag eine große Demonstration gegen den G7-Gipfel mit tausenden Teilnehmern begonnen.

München - Mit einer großen Kundgebung haben Gegner des G7-Gipfels ihre Proteste gegen das Treffen der sieben wichtigen Industrienationen eingeläutet. Unter dem Motto „TTIP stoppen - Klima retten - Armut bekämpfen“ gingen am Donnerstag in München nach Polizeiangaben 34 000 Menschen auf die Straße.

 

Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt. Auch rund um den Tagungsort am Fuße der Zugspitze blieb es am Donnerstag ruhig. In Elmau treffen sich am Sonntag und Montag die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten.

Zu dem bunten Protest in München hatten diverse Parteien und Nichtregierungsorganisationen aufgerufen. Vor allem das geplante TTIP-Freihandelsabkommen der EU mit den USA war Thema auf der Kundgebung, an der bei strahlendem Hochsommer-Wetter auch Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und ihr Parteikollege Jürgen Trittin teilnahmen. Linken-Politiker Klaus Ernst betonte mit Blick auf TTIP: „Das brauchen nur die großen Konzerne.“ Nach dem Auftakt zogen die Menschen in einem Demonstrationszug durch München.

„Yes we can - Stop TTIP!“

Auf Plakaten der Demonstranten hieß es etwa „Yes we can - Stop TTIP!“ und „Jedes Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet“. Am Münchner Hauptbahnhof entrollten Demonstranten ein großes Plakat mit der Aufschrift: „G7-Gipfel blockieren!“ Rund 3000 Polizisten waren in ganz München laut Polizeisprecher Wolfgang Wenger im Einsatz.

Im Protest-Camp der G7-Gegner in Garmisch-Partenkirchen kamen nach Angaben der Organisatoren zwischen 250 und 300 Menschen an. „Alles entspannt, tolles Alpenpanorama“, sagte Benjamin Ruß vom Aktionsbündnis Stop G7 Elmau zur Stimmung vor Ort.

Knapp drei Monate nach den gewalttätigen Ausschreitungen bei der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt bereitet den Sicherheitsbehörden rund um Elmau der mögliche Aufmarsch von Autonomen Kopfzerbrechen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte am Mittwoch betont, es würden „mindestens zwei- bis dreitausend gewaltbereite Leute“ erwartet.

Nach Angaben von Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer sind Autonome bereits in Garmisch-Partenkirchen eingetroffen. „Wir spüren durch Kontrollen sehr wohl, dass sich linksextreme autonome Personen hier aufhalten“, sagte er. Zum Schutz des Gipfels sind mehr als 19 000 Beamte im Einsatz - 17 000 in Deutschland, 2100 im benachbarten Tirol. Herrmann sprach vom größten Polizeieinsatz der bayerischen Geschichte.