Taylor Swift gilt derzeit als eine der erfolgreichsten Musikerinnen der Welt. Bald dürfte ihr siebtes Album erscheinen. Eine erste Single („ME!“) ist bereits da. Im Interview erzählt sie mehr dazu.

Stuttgart/Düsseldorf - Düsseldorf - Taylor Swift (29), am 13. Dezember 1989 in Reading, Pennsylvania, geboren, zählt zu den erfolgreichsten Musikerinnen der Gegenwart. Die Sängerin und Songwriterin gewann zahlreiche Grammys und andere Auszeichnungen. Ihr bislang letztes Album „Reputation“ war 2017 erschienen. Bald dürfte ihr siebtes Album erscheinen. Eine erste Single („ME!“) ist bereits da.

 

Sie sagten vor einigen Tagen, dass Sie mehr Konzerte in Europa geben wollen. Wann denn? Ist schon eine Tourplanung in Gang? 

„Wir werden definitiv in der nächsten Zeit keine Shows ankündigen, weil es ein Prozedere gibt, wie wir die Dinge handhaben, und ich mit so etwas immer gern zuerst direkt auf die Fans zugehe und ihnen davon erzähle. Aber mir ist es auf jeden Fall wichtig, dieses Jahr auf Tour zu gehen an Orten, an denen ich länger nicht gewesen bin. Ich stecke gerade mitten in der Planung dafür und es ist so gut, wieder in Deutschland zu sein. Die Fans sind so nett und wundervoll und freundlich.“

Sie haben offen über die Angst vor Stalkern und Terroranschlägen in Zusammenhang mit Live-Konzerten gesprochen. Haben Sie jetzt weniger Angst? Oder sind Sicherheitsbedenken behoben?

„Ich denke, die Angst ist ein sich stetig veränderndes Gefühl. Das ist etwas, was man jeden Tag unterschiedlich stark empfindet. Es ist kein absolutes Gefühl, so wie auch Glück kein permanentes Gefühl ist. Wir gehen mit unserer Angst von Tag zu Tag um - manchmal von Moment zu Moment. Und meine Ängste flackern auf, wenn etwas passiert - wie etwa, wenn jemand versucht, in eins meiner Häuser einzubrechen, oder es eine Gewalttat irgendwo in der Welt gibt. Das kann dazu führen, dass ich sehr viel Angst bekomme, weil es für mich am wichtigsten ist, die Menschen zu schützen, die auf meine Konzerte kommen. Und dankenswerterweise habe ich ein sehr, sehr großes Sicherheitsteam und einen Sicherheitsplan, wenn wir Live-Shows geben. Da können wir uns glücklich schätzen. Aber das ist für mich keine Selbstverständlichkeit, ich nehme das nie als gegeben hin, dass wir bislang Glück hatten.“

Wann wird das nächste Album von Taylor Swift veröffentlicht?

„Das habe ich der Öffentlichkeit bisher noch nicht gesagt, aber ich werde es den Fans zuerst mitteilen. Ich versuche nur, den richtigen Moment dafür zu finden, es ihnen zu sagen und es ihnen zu erklären. Aber ich freue mich sehr darauf. Ich bin sehr stolz auf die neue Musik und insbesondere auf die vielen Sachen auf diesem Album, die die Menschen noch nicht gehört haben. Ich kann den Moment kaum abwarten, es rauszubringen. Also: Vielen Dank, dass Sie danach fragen.“

Können Sie uns etwas über das neue Album erzählen?

„Ja. Das Album unterscheidet sich wirklich sehr von dem letzten Album, das ich rausgebracht habe, „Reputation“. Das letzte Album ist wirklich dunklen Gefühlen auf den Grund gegangen, und ich denke, es kann komplex und interessant sein, sich seinen Weg durch düstere Emotionen zu bahnen. Aber auf der anderen Seite sind Liebe und Leidenschaft genauso komplex, um sie als Songschreiber zu erforschen. Daher blicke ich auf mein letztes Album fast als eine Art Sturm, und dieses neue Album fühlt sich so an wie der Himmel nach einem Sturm aussieht - farbenfroh, ruhig und friedlich, aber auch irgendwie besser, weil er etwas überstanden hat.“

Im vergangenen Oktober haben Sie Ihr Schweigen über Politik beendet. Wird es einen politischen Popsong von Taylor Swift geben?

„Ich hoffe doch. Ich denke, es gibt auf jeden Fall politische Untertöne in der neuen Musik, die ich gemacht habe. Und ich habe nicht vor, damit aufzuhören, junge Leute zum Wählen zu bewegen und zu versuchen, junge Leute dazu zu bringen mitzureden, was in unserem Land vor sich geht. Ich denke, das ist eines der wichtigsten Dinge, die ich tun könnte.“

In ein paar Monaten werden Sie 30 Jahre alt ...

„Yeah, haha!“

... Ist das eine Art Wendepunkt im Leben für Sie? Möchten Sie eines Tages Mutter sein, Kinder haben?

„Ich glaube wirklich nicht, dass Männern diese Frage gestellt wird, wenn sie 30 werden. Ich werde das jetzt also nicht beantworten. Dreißig zu werden, fühlt sich für mich an... Ich höre andere sagen, dass man in den Dreißigern nicht mehr so viel Stress und Angst im Leben hat wie in den Zwanzigern, und ich kann mich dieser Beobachtung anschließen, dass wir in unseren Zwanzigern auf der Suche sind, Erfahrungen sammeln, uns ausprobieren, scheitern, Fehler machen. Und ich habe auf jeden Fall vor, auch in meinen Dreißigern Dinge zu versuchen und zu scheitern. Aber ich gehe davon aus, dass wir uns in unseren Dreißigern ein bisschen wohler damit fühlen, wer wir sind. Umso näher ich dem komme, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es so kommt. Hoffentlich wird das so sein!“

Was ist für Sie der deutlichste und bemerkenswerteste Unterschied zwischen Deutschland und den USA?

„Hhhm. Ich gehe mal darauf ein, wie die Fans drauf sind. Denn wenn wir Konzerte geben, dann ist für mich die stärkste Erinnerung an einen Ort der Moment, wenn ich in die Menschenmenge schaue und sehe, wie sie die Worte mitsingen, wie sie reagieren und wie begeisterungsfähig und leidenschaftlich sie sind. Ehrlich gesagt, eines der coolsten Dinge, die ich begriffen habe, ist, dass - selbst wenn wir verschiedene Sprachen sprechen oder auf unterschiedlichen Seiten des Ozeans aufgewachsen sind - das Publikum und seine Leidenschaft für Musik ein großer, einigender Faktor ist. Das macht, dass ich mich sicher und wohl fühle, egal, wo ich bin. Die deutschen Fans sind großartig, und ich möchte wirklich, wirklich, wirklich wieder für sie spielen - bald! Weil sie so gut zu mir gewesen sind. Es ist toll, wieder hier zu sein.“