Heike Makatsch spielt die Mutter eines Mädchens (Jasna Fritzi Bauer), das sich das Leben nehmen will. Da gibt es viel zu erzählen. Aber ist das wirklich Stoff für eine Komödie?

Stuttgart - Charleen (Jasna Fritzi Bauer) fotografiert gern tote Tiere. Ihr Zimmer ist dekoriert mit Bildern von Jimi Hendrix, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse – noch eine Totengalerie. Und dann beschließt die Fünfzehnjährige, dass sie selbst dazu gehören will, und stellt sich mit dem Fön in die Badewanne. Nur das Handyklingeln verwandelt den Suizidversuch in einen Unfall, den das Mädchen mit Gehirnerschütterung überlebt.

 

Dass sich plötzlich alle um sie sorgen, kann Charleen aber gar nicht gebrauchen. Die Mutter (Heike Makatsch) schafft alle scharfen Gegenstände aus dem Haushalt. Sogar der Vater (Aurel Manthei) taucht nach Jahren wieder auf. Am schlimmsten ist jedoch der Therapeut (Nikolaus Frei), der die verschlossene Patientin aus der Reserve zu locken versucht.

Gescheitert am Lockersein

Ein Film über die Todessehnsucht von Teenagern ist kein leichtes Unterfangen. Zumal im deutschen Kino, wo man nur wenig Mut zum echten Drama hat und alles immer auch ein bisschen lustig sein muss. Bei allen ehrenhaften Intentionen fehlt Mark Monheims „About a Girl“ die emotionale Glaubwürdigkeit und ein realistischer Bezug zu jugendlichen Lebenswelten.

Im luftleeren Raum wird das Patchwork-Familien-Setting aufgebaut und wirkt trotz eifrig zusammengereimter Drehbuchturbulenzen doch eher wie eine Puppenstube. Abgesehen von Heike Makatschs Figur findet man in der Erwachsenenwelt kaum einen glaubwürdigen Charakter. Der Versuch, das tragische Sujet in ein lockeres Erzählformat zu verpacken, führt über hektische Plotwendungen in die emotionale Beliebigkeit.

About a Girl. Deutschland 2014. Regie: Mark Monheim. Mit Jasna Fritzi Bauer, Heike Makatsch, Sandro Lohmann. 106 Minuten. Ab 12 Jahren.