Mangelnde Aufklärung macht jungen Rumäninnen zu schaffen. Neben Bulgarien weist kein EU-Staat einen solch hohen Anteil von Teenager-Müttern auf wie Rumänien. Die Politik tut sich mit der Einführung von Sexualunterricht an den Schulen schwer. Welche Rolle spielt dabei die Religion?

Korrespondenten: Thomas Roser (tro)

Belgrad/Bukarest - Ihr eigenes Schicksal hätte Rifea Stanescu ihrer Tochter gerne erspart. Mit zwölf Jahren hatte die heute 35-Jährige aus dem Dorf Investi in der Nähe der ostrumänischen Stadt Vaslui 1997 ihr erstes Kind geboren. Mit elf Jahren wurde ihre Tochter Maria 2011 selbst Mutter – und machte Rifea mit 23 Jahren zur jüngsten Großmutter Europas. Ihr Enkel Ion sei ein „guter Junge“, der ihr viel Freude bereite, versicherte sie vor einigen Jahren in einem Interview: „Ich bin froh, seine Oma zu sein. Aber ich habe Maria etwas anderes gewünscht – und mir selbst auch.“