Wieder eine schwere Knieverletzung bei Lindsey Vonn: Der US-Skistar hat sich beim jüngsten Trainingsunfall schwerer verletzt als angenommen und muss nun um die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi bangen.

Wieder eine schwere Knieverletzung bei Lindsey Vonn: Der US-Skistar hat sich beim jüngsten Trainingsunfall schwerer verletzt als angenommen und muss nun um die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi bangen.

 

Copper Mountain/Berlin - Ski-Königin Lindsey Vonn droht das Olympia-Aus. Nach ihrem Horrorsturz bei der alpinen Ski-WM im Februar hat sich die Amerikanerin erneut am operierten rechten Knie verletzt. Elf Wochen vor den Winterspielen in Sotschi bleibt einer der prominentesten Skirennläuferinnen der Welt wohl nur noch das Prinzip Hoffnung. Dabei wollte die Freundin von Golfstar Tiger Woods in der nächsten Woche bei den Weltcup-Rennen in Beaver Creek im US-Bundesstaat Colorado ihr Comeback feiern. Nun kämpft sie gegen die Zeit.

Die zweimalige Weltmeisterin zog sich bei einem Trainingssturz am Dienstag in Copper Mountain nicht nur eine Knieprellung, sondern auch einen Teilabriss des rechten vorderen Kreuzbandes zu. Außerdem stauchte sich die 29-Jährige die Schulter und erlitt Schürfwunden im Gesicht. „Sie wird ein paar Tage Pause machen und dann mit der Physiotherapie beginnen“, teilte der US-Skiverband am Mittwoch (Ortszeit) mit. Eine Operation ist demnach offenbar nicht geplant.

Höfl-Riesch wünscht gute Besserung

„Der Therapieverlauf wird die Rückkehr ins Training bestimmen“, so der US-Team-Doktor Kyle Wilkens. Die eigentlich auskunftsfreudige Olympiasiegerin schwieg erst einmal, begab sich zur Behandlung in die Spezialklinik nach Vail. Vonn beantwortete bislang lediglich einen Genesungswunsch des US-Rappers Lil Wayne: „Thx Weezy“.

Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch twitterte am Donnerstag Grüße an die Amerikanerin. „Die besten Wünsche an meine Freundin (...) für eine schnelle Genesung.“

Nach ihrem schlimmen Sturz beim WM-Super-G im Februar in Schladming stand Vonn schnell wieder auf den Skiern. Eigentlich wollte das Glamour-Girl des alpinen Skirennsport beim Weltcup-Auftakt in Sölden Ende Oktober schon wieder dabei sein. Drei Tage vor dem Riesenslalom auf dem Gletscher sagte sie ihren Start ab, um sich weiter auf ihre Rückkehr vorbereiten zu können. „Ich werde nicht starten, bis ich bei 100 Prozent bin.“

Nach dem WM-Aus im Februar war über das Karriereende spekuliert worden. Denn die viermalige Gesamtweltcup-Siegerin hatte sich das Kreuz- und Innenband im rechten Knie gerissen und auch einen Haarriss zugezogen. Trotzdem versprach sie ihren Fans direkt danach: „Ich kann euch versichern, dass ich so hart arbeiten werde, wie es menschlich möglich ist, um mein Land nächstes Jahr in Sotschi zu repräsentieren.“

Und so trainierte Vonn Anfang September in Chile erstmals wieder auf Schnee. „Ich bin schon oft in meiner Karriere gestürzt und versuche so schnell wie möglich zurückzukommen“, sagte sie damals. Nun kam der bittere Rückschlag. Aber noch immer gilt das, was sie im Sommer als Motto für Sotschi ausgegeben hatte: „Viel Zeit brauche ich nicht. Ich kann schnell bereit sein, auch wenn das nicht ideal ist.“

Mit Tiger Woods beim Footballspiel

Ihr verhängnisvolles Abfahrtstraining auf der Strecke im „U.S. Ski Team Speed Center“ in Copper Mountain hatte vielversprechend begonnen. „Schnappe frische Luft“, twitterte sie am Tag vor ihrem Verletzungspech. Am Sonntag hatte sie sich beim Footballspiel in Denver mit Tiger Woods amüsiert und war guter Dinge gewesen.

59 Weltcup-Rennen hat Vonn seit 2000 gewonnen, ob sie das runde Jubiläum noch schaffen wird, ist nun ungewiss. Dabei schien es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich den Rekord der Österreicherin Annemarie Moser-Pröll (62 Siege) holen würde. Noch vor einigen Tagen stellte Vonn fest: „Im Super-G bin ich so gut wie nie, in der Abfahrt brauche ich noch etwas Zeit.“

In Skikreisen gilt die Amerikanerin, einst beste Freundin von Höfl-Riesch, als Stehauffrau. Die extrovertierte Skirennläuferin trotzte schon vielen Rückschlägen. „Ich habe ein Kurzzeitgedächtnis, was Stürze betrifft. Ich verdränge sie und konzentriere mich auf morgen.“