Das hiesige Jugend-Barockorchester Die Telemänner hat für Samstag, 29. April, das indische Streicherensemble Swarswapn in den Mozartsaal eingeladen.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Man kann sich eine Geige auf die Schulter legen und auf die übliche Weise bespielen, man kann aber auch im Schneidersitz sitzen und sich das Instrument zwischen die Beine legen. Wenn man sie dann noch anders stimmt, kommt eine ziemlich andere Musik raus als die, die man sonst kennt. Das Stuttgarter Jugendbarockorchester Die Telemänner, zuhause im Gedok-Verein, ist ein reger Kulturbotschafter der Stadt und kommt auch international viel herum. Erst vor einigen Jahren wurde etwa eine mehrwöchige Reise durch China unternommen, außerdem gab es einen Auftritt in Dubai im Rahmen der letzten Weltausstellung Expo. Deshalb sind die Telemänner für viele Kultureinrichtungen eine interessante Adresse, wenn sie sich in Deutschland oder in Stuttgart vorstellen wollen.

 

Ensemblespiel mit Geigen

Für eine solche Begegnung haben die Telemänner am Samstag, 29. April, von 16.30 Uhr an den Mozartsaal gebucht: Zu Gast ist das Ensemble Swarswapn aus dem indischen Pune. Wie die Telemänner sind das vor allem junge Musiker zwischen 12 und 18 Jahren, die Musik aus ihrer indischen Heimat präsentieren. Während die indischen Altmeister Ravi Shankar oder Zakir Hussein vor allem solistisch glänzten, ist es hier das Ensemblespiel mit Geigen, das diese Auftritte zu etwas ganz besonderem macht. Und dennoch sind viele Passagen angelegt wie ein solistisches Spiel. Die Leiterin von Swarswapn ist Swapna Datar, in Indien eine bekannte Violinistin der klassischen indischen Musik. Übersetzen kann man den Namen dieser Gruppe mit „Träumerische Klangwelle“.

Inder kommen nach Stuttgart

Steffi Bade-Bräuning, Leiterin der Telemänner, freut sich schon sehr auf diese Begegnung. „Da haben sich schon viele Inder aus ganz Deutschland angemeldet, zum Teil nehmen die eine lange Reise in Kauf, um dieses Ensemble mal live zu erleben. Sie wissen, dass hier etwas ganz besonderes geschieht“, berichtet sie. Ein gemeinsames Musizieren wird es nicht geben, dazu sind die jungen Inder nicht lange genug da. Aber für ein Kennenlernen reicht es allemal, auch, um einmal andere Spielweisen kennenzulernen. Der Kontakt ist zustande gekommen aus dem Elternkreis der Telemänner heraus. Und die Bewunderung ist jetzt schon groß: „Das ist eine Musik, die nicht notiert wird. Die jungen Menschen proben dort bis zu zehn Stunden täglich, damit sie all die Feinheiten spielen können“, sagt Bade-Bräuning. Darunter ist dann auch aktuell ein Querschnitt von Filmmelodien aus der indischen Traumfabrik Bollywood.

Sommerkonzerte

Auch die Telemänner werden sich an diesem 29. April präsentieren: Ihr Repertoire umfasst Kompositionen von Telemann, Vivaldi, Bach, Grieg, Gershwin, Bernstein, Igudesman und anderen. Etwas ausführlicher präsentieren sich die Telemänner dann am 10. Juni um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Georg (Heilbronner Straße 135) oder am 16. Juli um 17 Uhr in der katholischen Kirche von Esslingen-Zell (Im Hangelstein 30).

Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Einer Reservierung unter https://sbb-musik.de/konzertanmeldung wird empfohlen.