Die Magstadter Straße ist kein Unfallschwerpunkt und in Sachen Lärm statistisch nicht auffällig. Dennoch häufen sich die Beschwerden von Anwohnern

Renningen bekommt bald seinen nächsten Blitzer. In der Magstadter Straße (Tempo 30) häufen sich die Beschwerden über nächtliche Straßenrennen und zu hohe Geschwindigkeiten gerade in Richtung Ortsausgang. Das Landratsamt und die Polizei bewerten die Straße zwar nicht als auffällig. Der Technische Ausschuss hat trotzdem den Vorschlag der Stadt unterstützt, hier eine stationäre Messstelle einzurichten. Die Säule wird voraussichtlich noch im Frühjahr etwa auf Höhe der Magstadter Straße 23-29 aufgestellt.

 

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, gab es mehrmalige Beschwerden der Anwohner verteilt über die vergangenen vier Jahre. Die Anwohner berichten von überhöhten Geschwindigkeiten, „insbesondere von hoher Beschleunigung ortsauswärts“, erzählt die Sprecherin der Stadt, Theresa Finkenauer. „Auch von nächtlichen ,Straßenrennen‘ mit Geschwindigkeitsspitzen und entsprechendem Lärmpegel.“ Die zu hohen Geschwindigkeiten stellten insbesondere für Fußgänger und Radfahrer eine Gefahr dar, heißt es von den Anwohnern.

Polizei: Kein örtlicher Problemschwerpunkt

Dem gegenüber stehen die Messwerte des Landratsamts, nach denen die Lärmgrenzwerte des Lärmaktionsplans weder tagsüber noch nachts überschritten werden. Gerade bei den Straßenrennen gehe es aber um stoßweise Lärmbelästigungen, die aufgrund der begrenzten Messzeiten des Landratsamtes nicht registriert werden könnten, so Finkenauer. Die regelmäßigen Überwachungen ergaben zudem: „Die durchschnittliche Beanstandungsquote ist hier mit am höchsten.“ Da es sich um eine Hauptzufahrtsstraße handelt, sind die Messergebnisse nach Einschätzung des Landratsamts „nicht zwingend besorgniserregend“, heißt es im Bericht von Verena Duppel, Sachgebietsleiterin für Straßenverkehr. „Dennoch zeigt die Statistik gesteigerte Geschwindigkeiten im Vergleich zu 2021 und 2022 sowie vermehrt Geschwindigkeitsspitzen in der Nachtzeit und in den Morgenstunden.“

In der Unfallstatistik der Polizei wurden in den vergangenen fünf Jahren 13 Unfälle auf der Strecke registriert, elf davon waren jedoch nur leichte Sachschäden. „Dieses Unfallaufkommen ist für eine solche Straße ausgesprochen unauffällig“, heißt es von der Polizei. Ein örtlicher Problemschwerpunkt sei auf der Magstadter Straße nicht erkennbar. Auch eine Gefährdung von Fußgängern, wie von den Anwohnern befürchtet, konnte nicht bestätigt werden.

Die Zahl der städtischen Blitzer erhöht sich auf vier

Nach Abwägung der Situation und der Statistiken kam die Verwaltung letztlich zu dem Ergebnis, dass ein fest installierter Blitzer eine sinnvolle Möglichkeit wäre, um die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde dauerhaft zu überwachen und die Belastung der Anwohner zu reduzieren.

Die Kosten für den Blitzer und die Aufstellung liegen geschätzt bei knapp über 50 000 Euro. Hinzu kommen jährliche Folgekosten für die Wartung sowie den steigenden Verwaltungsaufwand. Dem gegenüber stehen die zu erwartenden Einnahmen aus der Messanlage. Die Stadt geht davon aus, dass die Einnahmen die Kosten decken, da in der Magstadter Straße eine dauerhaft höhere Zahl an Geschwindigkeitsverstößen erwartet wird.

Mit dem neuen Blitzer erhöht sich die Zahl der städtischen Messanlagen auf vier, ein fünfter vom Landratsamt befindet sich an der B 295. Die Einnahmen aus den bisher drei städtischen Blitzern liegen bei etwa 170 000 Euro jährlich.