Laura Siegemund, Laura Schaeder, Alexandra Vecic – von diesem Dienstag an stehen so einige namhafte deutsche Tennis-Spielerinnen bei einem Turnier des Deutschen Tennis Bunds in Stuttgart auf dem Platz. Wegen Corona läuft aber so einiges anders als gewohnt.

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Stuttgart-Stammheim - Wenn Laura Siegemund an diesem Dienstag in Stuttgart-Stammheim auf dem Platz steht, dann geht für eine der besten deutschen Tennis-Frauen (WTA 65) eine außergewöhnlich lange Turnierpause zu Ende. Die Stuttgarterin ist topgesetzt in der Turnierserie des Deutschen Tennis Bunds (DTB), die trotz der Corona-Krise stattfindet. Neben der 32-Jährigen nehmen 23 weitere deutsche Spielerinnen an dem Wettbewerb teil, der – bestehend aus Vorrunde, Zwischenrunde, Halbfinale und Finale – am 26. Juli in Versmond in Nordrhein-Westfalen zu Ende geht. Auch in Darmstadt, Hannover und Kamen macht der kleine Tenniszirkus der Frauen Halt.

 

Die 32 Männer haben die Vorrunde schon hinter sich. Daniel Altmaier, Peter Torebko, Yannick Hanfmann aus Karlsruhe und Oscar Otte gingen als jeweils beste Spieler aus ihren jeweiligen Vorrunden hervor. Cedrik-Marcel Stebe, der schon im deutschen Davis-Cup-Team eingesetzt war, und der topgesetzte Sauerländer Jan-Lennard Struff (ATP 34) ziehen dagegen nur auf den Rängen zwei und drei in die Zwischenrunde ein, die vom 23. Juni an ausgetragen wird.

Carina Witthöft sagt Comeback ab

Für die Frauen gilt der gleiche Spielmodus. Wenn neben Siegemund also die ehemalige Weltranglisten-48. Laura Schaeder, Anna Zaja, Australian-Junior-Open-Halbfinalistin Alexandra Vecic, Lisa Matviyenko, Next-Gen-Star Eva Lys, und Sarah Müller sowie Romy Kölzer mit Wildcards zum DTB-Bundesstützpunkt nach Stuttgart kommen, dann werden nur vier Frauen sicher in die Zwischenrunde einziehen.

Eigentlich sollte auch Carina Witthöft an Romy Kölzers Stelle in der Landeshauptstadt spielen. Wegen einer Verletzung hat die 25-jährige Hamburgerin ihre Teilnahme aber am Montag kurzfristig absagen müssen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Comeback-Versuch des einst so hoffnungsvollen Talents gescheitert ist: Bereits im Februar musste die frühere Top-50-Spielerin ihre Rückkehr zum Tennis aufgrund von Rückenbeschwerden verschieben.

Siegemund hält sich in Florida fit

Laura Siegemund hat sich indes in Florida fit gehalten, „ auch wenn das Training ohne ein festes Ziel vor Augen nicht so einfach war. Deshalb freue ich mich jetzt umso mehr auf die Turnierserie und die Vorrunde in meiner schwäbischen Heimat“, sagte sie jüngst. „Ich bin wirklich gespannt, wie schnell ich wieder in den Turniermodus finden werde. Auf jeden Fall ist es eine gute Vorbereitung für den Tag, an dem es dann hoffentlich wieder auf der WTA-Tour losgeht.“

Wegen der Corona-Pandemie ist nicht nur die weltweite Tennis-Tour bis zum 31. Juli ausgesetzt. Auch die DTB-Serie wird anders ablaufen als gewohnt. Der obligatorische Handschlag am Ende des Matches fällt weg, Linienrichter und Ballkinder wird es nicht geben, und ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen versteht sich von selbst.

Zuschauer und Neuss – Turnier in Stuttgart nur per Stream

Während bei der Vorrunde der Herren in Neuss ein paar wenige Zuschauer auf der Anlage dabei sein durften – wegen der etwas lockereren Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen –, darf die Öffentlichkeit das Turnier in Stuttgart nicht vor Ort verfolgen. Davon abgesehen „befinden wir uns in Stuttgart hier in einem Leistungszentrum und eine Zuschauertribüne gibt es somit nicht“, sagt Alexander Adam, der Pressesprecher des Württembergischen Tennis-Bunds.

Im Verborgenen finden die Matches am DTB-Bundesstützpunkt trotzdem nicht statt: „Die Turniere werden per Stream übertragen“, betont Adam. Und zwar live und on-demand bei Tennis Channel Deutschland. Adam hat keine Bedenken, dass die geltenden Hygienevorschriften eingehalten werden können – auch deshalb, weil die Paarungen nacheinander und auf Freiplatz spielen. „Wir sind also an der frischen Luft, sagt er.