Das Ligageschehen soll bald unter Beteiligung des TEV Fellbach und des TV Oeffingen starten. Aufgrund der Pandemie hat der Württembergische Tennis-Bund (WTB) eine Corona-Runde ausgerufen. Die Teilnahme ist freiwillig, niemand steigt ab.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Mit ein paar Schwierigkeiten mehr hatte der Aufsteiger schon gerechnet. Den Abstieg wollten die Tennisspieler des Cannstatter TC natürlich vermeiden; aber jetzt sind sie am Ziel, ehe das Ligageschehen überhaupt begonnen hat. Jannik Dettinger, einer von ihnen, darf sich auf das Jahr 2021 freuen.

 

Es bleibt auch abzuwarten, wer denn tatsächlich und wie oft auflaufen wird

In der Württembergliga. Die Saison 2020, die am 20. Juni beginnen soll, kann der Schmidener sehr entspannt betrachten. Sein Team, zuletzt aus der Oberliga nach oben gerückt, wird die Württembergliga in den nächsten Wochen definitiv nicht wieder nach unten verlassen. Aufgrund der Pandemie hat der Württembergische Tennis-Bund (WTB) eine Corona-Runde ausgerufen. Die Teilnahme ist freiwillig, niemand steigt ab. Jannik Dettinger und seine Spielgefährten auf rotem Ziegelmehl könnten in der Topklasse des WTB ohne Unterlass fürchterliche Hiebe bekommen, schmerzlich wären diese Hiebe nicht. Deshalb bleibt auch abzuwarten, wer denn tatsächlich und wie oft auflaufen wird. Jannik Dettinger zum Beispiel hat sich im Vorjahr mit einer Hüftblockade herumgeplagt. Jetzt geht es wieder besser. „Aber etwas Schonung tut mir immer noch gut“, sagt der 22-jährige Mehrfachaufsteiger mit dem Cannstatter TC: „Deshalb muss ich schauen, inwiefern ich in der Württembergliga dabei sein werde.“ In diesem Sommer. Spätestens im nächsten will der Student des Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule in Esslingen auch wieder auf dem Tennisplatz angreifen. „Dann will ich in jedem Fall mitspielen – in der Württembergliga. Denn die Württembergliga läuft mir ja nicht weg“, sagt Jannik Dettinger, bis zum Sommer 2012 noch für den TV Oeffingen am Start. Eben auf dem Tennwengert trainiert er wie seine Schwester Katrina bei Gelegenheit immer noch mit dem Vater Axel und der überaus unbarmherzigen Ballmaschine.

Die beiden stärksten Männerteams der Stadt werden sich wohl auch zum Spätstart in Corona-Zeiten wieder in verschiedenen Gruppen finden

Der erste Verbund des TV Oeffingen ist – auch nach einer 4:5-Niederlage gegen Jannik Dettinger und den Cannstatter TC – aus der Oberliga ab- und nicht aufgestiegen. Die Mannschaft um den Cheftrainer Bogdan Ivascu, Dennis Gensmantel und Johannes Maxelon wird von 21. Juni an in der Verbandsliga antreten. Ebenso wie der Mitabsteiger TEV Fellbach. Yannick Zeitvogel, Philipp Seibold und ihre Mitspieler werden aller Voraussicht nach allerdings auch in der Verbandsliga – wie schon im Vorjahr in der Oberliga – nicht auf die Nachbarn aus Oeffingen treffen. Die beiden stärksten Männerteams der Stadt werden sich wohl auch zum Spätstart in Corona-Zeiten wieder in verschiedenen Gruppen finden. Doch auf Details wie dieses kommt es jetzt eher nicht an. „Die Mannschaften wollen spielen, deshalb finde ich es gut, dass der WTB etwas anbietet“, sagt Uwe Schröter, der Sportwart des TEV Fellbach. Beim Tennisverein an der Kienbachstraße wollen mehr als 80 Prozent der Teams den Begleitumständen trotzen, beim TV Oeffingen sind es rund 50 Prozent.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat am Donnerstag darüber informiert, dass ab sofort wieder zu zweit auf einer Netzseite gespielt werden dürfe

Dabei sind die Rahmenbedingungen der Corona-Runde noch gar nicht abschließend geklärt, weil von den Anordnungen der Behörden abhängig, die bis dahin weiter aktualisiert werden. Immerhin schaut es jetzt ganz danach aus, als könnten zum Zeitpunkt der Ligabegegnungen auch Doppel ausgetragen werden. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann hat am Donnerstag darüber informiert, dass ab sofort wieder zu zweit auf einer Netzseite gespielt werden dürfe. Und damit hat sie auch Bedenken zerstreut wie jene, die der TEV-Sportwart Uwe Schröter am Dienstag geäußert hatte: „Bei uns haben fast alle Teams Lust zu spielen. Aber ich weiß nicht, ob manche von ihnen kurzfristig noch abspringen, wenn Doppel nicht erlaubt sein werden.“

Die Tennisspieler des TSV Schmiden umgehen Ungewissheiten, indem sie den gesamten Ersatzspielbetrieb umgehen. „Wir haben uns relativ schnell dazu entschlossen, dass wir alle Mannschaften zurückziehen“, sagt der Abteilungsleiter Jürgen Mayer. Die Schmidener wollen eine interne Runde aufsetzen, „um die Mitglieder miteinander zu vernetzen und den Zusammenhalt in der Abteilung zu fördern“.