Hochklassige Verstärkung für den TEV Fellbach in der Oberliga: Moritz Dettinger greift nach 13 Jahren beim TEC Waldau wieder für seinen Jugendverein zum Tennisschläger.
Fellbach - Eigentlich wollte Moritz Dettinger am vergangenen Wochenende bei einem mit 600 Euro Preisgeld dotierten Tennisturnier in der Firstline-Akademie in Murr mitmischen. In der Meldeliste stand hinter dem Namen des 30-Jährigen als Verein bereits der TEV Rot-Weiß Fellbach. Das Comeback als Spieler für seinen Jugendverein musste fürs Erste aber ausfallen, weil die Veranstaltung kurzfristig abgesagt wurde. Doch spätestens beim ersten Auftritt nach Weihnachten wird Moritz Dettinger, derzeit in der deutschen Männer-Rangliste auf Position 220, nicht mehr für den TEC Waldau Stuttgart zum Schläger greifen, sondern für den Heimatklub von der Kienbachstraße. Den hatte er 2008 als viermaliger deutscher Jugendmeister verlassen, um beim Traditionsverein am Fuß des Fernsehturms richtig durchzustarten. „Es fühlt sich sehr gut an, wieder an der alten Wirkungsstätte zu sein und dem Männerteam nächsten Sommer in der Oberliga zu helfen“, sagt Moritz Dettinger, der mit Ausnahme eines Abstechers in die USA an die Universität von Clemson/South Carolina nie aus Fellbach weggezogen ist und vom Kappelberg aus 13 Jahre lang zum Training nach Degerloch gependelt ist.
Moritz Dettinger zieht es zurück zum TEV Fellbach
Die Entscheidung, den Zweitligisten von der Waldau zu verlassen, ist schon vor einigen Wochen gefallen. Moritz Dettinger, der nach seinem Maschinenbaustudium als Projektleiter in einer Backnanger Firma arbeitet, hat sie unabhängig von seinem Kumpel und langjährigen Doppelpartner Yannick Maden, 32, getroffen. Als Teenager waren der Vaihinger und der Fellbacher einst zum TEC Waldau gekommen. Nun zieht es Yannick Maden zum Erstligisten TC Bredeney Essen, während sich der Weggefährte in all den Jahren für einen Wechsel zu seinem Jugendverein entschieden hat. „Es gab in den vergangenen Wochen auch Angebote vom TC Oberstenfeld und vom Cannstatter TC. Aber im Prinzip war für mich immer klar, dass nur eine Rückkehr nach Fellbach infrage kommt“, sagt Moritz Dettinger.
Mit zwölf Monaten Verspätung hat die Rückholaktion geklappt
Schon vor einem Jahr hatte er vielversprechende Gespräche mit den Verantwortlichen des TEV Fellbach geführt. Der Cheftrainer Armin Maute hatte sich gute Chancen ausgerechnet, den einst herausragenden Jugendspieler nach Hause holen zu können. Damals machten die Coronapandemie und die Aussicht, noch einmal in der zweithöchsten deutschen Klasse angreifen zu können, einen Strich durch die Rechnung. Mit zwölf Monaten Verspätung hat die Rückholaktion nun geklappt. Auch deshalb, weil die vergangene Freiluftsaison nicht so lief, wie es sich Moritz Dettinger vorgestellt hatte. Drei Muskelverletzungen binnen kurzer Zeit führten dazu, dass er 2021 über zwei Einsätze in der Zweitliga-Vertretung nicht hinauskam. Andere wie Tim Zeitvogel spielten sich nach vorn. Moritz Dettinger half in der Oberliga der zweiten Mannschaft aus, die ihr entscheidendes Spiel um den Aufstieg in die Württembergliga allerdings mit 2:7 gegen den VfL Sindelfingen verlor.
Höhepunkte beim TEC Waldau waren die beiden Zweitliga-Aufstiege
„In der nächsten Saison hätte sich sportlich an meiner Situation nichts geändert. Ich würde wieder nur in der zweiten Mannschaft spielen, und in der Oberliga kann ich auch ohne die Pendelei an meinem Wohnort in Fellbach spielen“, sagt der 30-Jährige, der betont, dass er sich nicht ausgebootet fühlt und sich auch nicht im Streit oder im Groll vom TEC Waldau verabschiedet. „Das waren sehr schöne Jahre da oben, mit den beiden Aufstiegen in die zweite Bundesliga als Höhepunkte“, sagt der Heimkehrer.
Er will mit den Männern des TEV Fellbach, darunter in Philipp Seibold ein Mitspieler aus gemeinsamen Jugendtagen, oben mitspielen in der Oberliga, vielleicht gar den Weg nach oben antreten. „In der nächsten Saison ist ein Aufstieg wahrscheinlich noch kein Thema. Aber mittelfristig möchte ich schon mithelfen, dass wir in der Württembergliga ankommen“, sagt Moritz Dettinger.