Bestens vorbereitet, wie gewohnt, aber immer bereit, mit Nuancen zu spielen: Der Dirigent Teodor Currentzis und das SWR-Symphonieorchester sind eine Einheit von großem Format geworden – und setzen in der Stuttgarter Liederhalle tief am Seelengrund von Gustav Mahlers neunter Sinfonie an.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Zunächst etwas nur vermeintlich Banales: Nach dem eigentlichen SWR-Sinfonie-Abokonzert gibt es ja neuerdings eine Pause – und einen zweiten Anlauf danach mit einem zuvor nicht bekannt gegebenen Stück. Allein, es bleiben praktische Probleme. Autos wollen aus dem im Umbau befindlichen Labyrinth des Stuttgarter Liederhallenareals befreit werden, Stadtbahnen fahren pünktlich. Der Freitag ist für viele ein ganz normaler Arbeitstag, und so sehr sie das Angebot des Dirigenten Teodor Currentzis zu schätzen wüssten – „Have a drink and come back!“ –, nach einem gewaltigen ersten Teil bis 21.45 Uhr auch noch einen zweiten mitzunehmen (mit Luigi Nonos „Hay que caminar sonando“), so ruft auch schon wieder der Alltag. Im zweiten Abokonzert des SWR-Symphonieorchesters am Freitag schaut die Sache entspannter aus. Danach kommt für etliche ein Wochenende, und wer mag, geht dann eben zum Mitternachtsgespräch mit Currentzis noch in den Jazzclub Bix.