Es scheint immer noch eine Steigerung des Schreckens zu geben: Die Tat von Nizza ist an Grauen kaum zu übertreffen. Ein Kommentar von Politik-Redakteur Christoph Link.

Stuttgart - Was muss in einem Täter vorgehen, der mit einem Lastwagen auf eine Menschenmenge zurast und sehenden Auges ein Leben nach dem anderen kaltblütig auslöscht? Welcher Hass treibt diese Person an? Die Bluttat von Nizza ist an Perfidität kaum zu überbieten, es ist eine weitere Steigerung des Grauens. Die Grande Nation war glücklich durch die Europameisterschaft gekommen, sie hat wieder feiern können, denn es gab keine größeren Anschläge.

 

Mit dem Ereignis vom Nationalfeiertag ist der Horror zurück, die Angst ist wieder da. Schnell hat der französische Präsident von einem Terrorakt gesprochen. Dabei ist vom getöteten Täter – mutmaßlich ein in Frankreich geborener 31-Jähriger mit tunesischen Wurzeln – nach ersten Erkenntnissen nicht bekannt ist, dass er politisch radikalisiert war.

Fakt ist, dass diese niederträchtige Tat die Handschrift der Schergen des sogenannten Islamischen Staates (IS) trägt. Möglich, dass sich ein Einzeltäter von den Gewaltfantasien der Dschihadisten hat inspirieren lassen. Schon 2014 hat ein IS-Funktionär verlautbaren lassen, dass gegen „Ungläubige“ alle Tötungsmittel recht seien. Zu seiner kruden Aufzählung gehörten auch Fahrzeuge, die als Rammbock gegen Menschen verwendet werden könnten. Die furchtbare Saat der Gewalt geht immer noch auf – es ist ein schwarzer Tag für Frankreich, für Europa, für die Welt.