Vor dem Oberlandesgericht München hat der Prozess gegen eine 27-jährige Deutsche begonnen, die als Mitglied der IS-Terrormiliz laut Anklage eine Fünfjährige als ihre Sklavin hat verdursten lassen.

München - Klein, schmächtig, bleich. Weiße Bluse, schwarze Brille, schwarze Jacke, die schwarzen Haare hochgesteckt. Doch Jennifer W. trägt keinen Schleier, anders als früher; sie verlangt auch nicht, einen tragen zu dürfen. Und das Kreuz an der Wand des Sitzungssaals B277 im Münchner Oberlandesgericht, das, so sagt es Verteidiger Ali Aydin, habe auch niemanden gestört. Es sieht so aus, als wollte Jennifer W. alles Religiöse oder jedenfalls dessen islamistische Ausartung aus diesem Prozess draußen halten und sich mit offenem Gesicht einem Teil ihres knapp 28-jährigen Lebens stellen, den sie – wie immer das Urteil ausfällt – nie mehr loswird.