Die französischen Sicherheitsbehörden haben vier Verdächtige festgenommen, die Anschläge auf Militäreinrichtungen geplant haben sollen. Der Anführer der vier habe Kontakt zu inhaftierten Dschihadisten unterhalten.

Paris - In Frankreich ist nach Angaben der Regierung ein offenbar islamistisch motivierter Anschlag auf eine Militäranlage vereitelt worden. Es befänden sich vier Verdächtige im Gewahrsam des Inlandsgeheimdiensts DGSE, die eine „terroristische Tat gegen französische Militäreinrichtungen“ geplant hätten, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz in Paris. Die Verdächtigen seien zwischen 16 und 23 Jahre alt, darunter befinde sich ein früherer Marinesoldat. Aus dem Umfeld der Ermittlungen verlautete, sie hätten einen Soldaten enthaupten und die Szene filmen wollen.

 

Der Innenminister sagte, die Verdächtigen seien am Montagmorgen an vier Orten in Frankreich festgenommen worden. Der mutmaßliche Anführer der Gruppe sei ins Visier der Behörden geraten, weil er ins Konfliktgebiet nach Syrien reisen wollte. Der Verdächtige, der bereits zuvor wegen seiner Verbindungen mit heute inhaftierten Dschihadisten und seinen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken aufgefallen sei, sei zu seinen Reiseplänen befragt worden, sagte Cazeneuve.

Brandanschlag auf Ölanlage „krimineller Akt“

Am 23. Juni seien von der Staatsanwaltschaft in Paris Vorermittlungen wegen des Verdachts der Bandenbildung mit dem Ziel der Verübung eines Terroranschlags eingeleitet worden. Bisher habe keine Verbindung zu einem Brandanschlag auf eine Ölanlage in Südfrankreich festgestellt werden können, sagte Cazeneuve. Bei dem Vorfall waren am Dienstag zwei Tanks in der Nähe der Küstenstadt Marseille explodiert und in Brand geraten. An einem dritten Tank wurde ein Zünder gefunden.

Cazeneuve hatte dazu am Mittwochnachmittag gesagt, die ersten Ermittlungsergebnisse zeigten, dass es sich um einen kriminellen Akt handele. Anfang Juli hatte es bereits einen beunruhigenden Vorfall in der Region von Marseille gegeben. Damals hatten Unbekannte bei einem Einbruch in ein Militärdepot in Südfrankreich Plastiksprengstoff und mindestens 150 Zünder gestohlen. Die Einbrecher durchschnitten einen Zaun und drangen dann in das Militärgelände in Miramas nahe Marseille ein.