Der Anschlag von Barcelona zeigt, dass diese Art von Terrorismus nicht zu besiegen ist, kommentiert der stellvertretende StZ-Chefredakteur Michael Maurer.

Stuttgart - Der Terror ist zurück in Europa – dies ist die ebenso bestürzende wie fast erwartbare Nachricht der vergangenen Nacht. Bestürzend deshalb, weil jeder Anschlag dieser Art aufs Neue zeigt, wie verwundbar unsere Gesellschaft in ihrer Offenheit ist – und wie skrupellos die Täter dies ausnutzen und dabei unfassbares menschliches Leid in Kauf nehmen. Zu erwarten war es, weil sich niemand der Illusion hingeben sollte, dass diese Art von Terror auszumerzen sein wird. Dafür sind die dahinter steckende Denkweise und die Terroristen selbst zu fanatisch, zu verblendet. Barcelona ist ein Beispiel für diese bittere Wahrheit, so wie es zuvor schon Paris, Nizza, London, Berlin oder Stockholm waren.

 

Die Brutalität und die menschenverachtende Ideologie der angeblichen „Soldaten des Islamischen Staates“ können mit den Mitteln einer freiheitlichen Gesellschaft in letzter Konsequenz nicht erfolgreich bekämpft werden. Es sei denn, diese Gesellschaft gäbe ihre freiheitlichen Prinzipien auf – und erfüllte damit auf anderem Weg das Ziel, das die Terrorgehilfen mit ihren Mitteln zu erreichen trachten. „Die Demokratie wird den Terrorismus und die Barbarei überall dort besiegen, wo diese stattfinden“, sagte der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont in der Nacht trotzig. Mehr bleibt auch nicht zu sagen – und zu hoffen. Trotz der Toten von Barcelona.