Etwa 150 Kinder von französischen IS-Anhängern will Frankreich nach Angaben aus Pariser Regierungskreisen aus Syrien zurückholen. Ihre Mütter dürfen nicht mehr nach Frankreich zurückkehren.

Paris - Frankreich will nach Angaben aus Pariser Regierungskreisen mit der Rückholung von Kindern französischer Dschihadisten aus Syrien beginnen. Einige der etwa 150 Kinder, die den Behörden bekannt seien, sollten nach Frankreich zurückkehren, hieß es. Die Minderjährigen können demnach aber nur mit Zustimmung ihrer Mütter ausreisen.

 

Eine Rückkehr ehemaliger Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) oder deren Frauen schließt Paris dagegen aus. Die meisten der Kinder sind den Angaben zufolge jünger als sechs Jahre. Ihre in Frankreich lebenden Angehörigen hätten die Behörden auf sie aufmerksam gemacht, hieß es. Zudem seien Kinder französischer IS-Anhänger nach dem Sieg über die Miliz in den Kurdengebieten in Syrien gemeldet worden. In einigen Fällen sei der genaue Aufenthaltsort der Minderjährigen nicht bekannt. Insgesamt sind demnach rund 40 Familien - Mütter und Kinder - in Syrien bekannt.

Komplexe Angelegenheit

Die Rückholung der Kinder dürfte auch wegen der fehlenden diplomatischen Beziehungen zwischen Paris und der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad schwierig werden. „Wir haben damit begonnen, nach möglichen Wegen zu suchen. Es ist eine sehr komplexe Angelegenheit“, heiß es im französischen Außenministerium. Über das konkrete Vorgehen bei den Kindern werde von Fall zu Fall unterschieden. Im Irak gehen die französischen Behörden den Angaben aus Regierungskreisen zufolge von drei Familien französischer IS-Anhänger aus. Insgesamt schätzt Paris die Zahl französischer Dschihadisten in Syrien und dem Irak auf 680. Mehr als 300 von ihnen sollen im Zuge der Kämpfe gestorben sein.