Tesla-Chef Musk missbraucht seine Macht

Tesla-Chef Elon Musk nutzt Twitter als seine Plattform. Foto: AFP/ANGELA WEISS

Begeisterte Tesla-Käufer machten Elon Musk steinreich. Was er mit dem Geld anfängt, ist beschämend, meint Klaus Köster.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Lange Jahre war Tesla die unangefochtene Nummer eins unter den E-Autoherstellern. Nun aber könnte dem Unternehmen der eigene Erfolg zur Last werden, denn immer mehr Hersteller haben die Verfolgung aufgenommen. In China machen dem Elektropionier Anbieter wie Nio und BYD das Leben schwer, in Europa und den USA haben sich Mercedes und Porsche zu ernsthaften Herausforderern entwickelt. Nun versucht man, mit Werbekampagnen gegenzuhalten.

 

Einen Tesla zu fahren war lange Zeit nicht nur eine Kaufentscheidung, sondern auch ein Statement: Wer eine sechsstellige Summe für einen Tesla ausgab, zeigte nicht nur seinen Wohlstand, sondern auch Pioniergeist und Umweltbewusstsein. Das ganz auf die Person Elon Musk zugeschnittene Marketing strahlte auf diejenigen ab, die die Autos kauften und Musk zugleich zu einem der reichsten Menschen auf dem Globus machten.

Doch was Musk mit seinen Milliarden anfängt, lässt heute manch einem Tesla-Pionier die Haare zu Berge stehen. Angeblich um die Meinungsfreiheit zu retten, kaufte er den US-Kurznachrichtendienst Twitter und sperrte erst einmal missliebige Nutzer aus.

Antisemitische Anspielungen

Nun hat er sich den US-Großinvestor George Soros vorgenommen, der seine Tesla-Aktien verkaufte, und den Holocaust-Überlebenden übel beschimpft, wobei er nicht einmal vor kaum verhohlenem Antisemitismus zurückschreckte. Musk missbraucht die globale Meinungsplattform, die er mit den Milliarden seiner Kunden gekauft hat, ebenso wie die Macht, die er damit angehäuft hat. Die Menschen, die darüber entsetzt sind, lassen sich auch mit einer Werbekampagne nicht zurückgewinnen.

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