Als Tesla im Januar den Auftrag stornierte, stürzte der Aktienkurs von SHW, der Mutter des Zulieferers, innerhalb kurzer Zeit um zehn Prozent auf 29,60 Euro ab; die Commerzbank sah daraufhin sogar die mittelfristigen Unternehmensziele gefährdet. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs aber stabilisiert und auch Management und Belegschaft haben sich vom ersten Schreck erholt. Der Pumpenspezialist hält an der geplanten Ausweitung des Geschäfts mit den Herstellern von Elektrofahrzeugen fest, weil der Zulieferer hier Expansionsmöglichkeiten sieht: Pumpen werden beim Elektrofahrzeug sowohl im Antriebsstrang als auch im Bremssystem und bei der Kühlung gebraucht.

 

Von „Großauftrag“ mag SHW nicht mehr sprechen

SHW ist eigentlich auf hydraulische Pumpen spezialisiert, hat aber auch bereits Erfahrungen mit der Elektrik. So stellt das Unternehmen seit 2009 elektrische Getriebeölpumpen für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sowie Start-Stopp-Funktion her. Nach Angaben eines Sprechers baut SHW die Pumpen und kauft Elektromotor sowie Steuerung zu; so war es auch bei dem nun geplatzten Geschäft mit elektrischen Achsgetriebepumpen für Tesla geplant.

Die Aalener haben ursprünglich von einem Großauftrag gesprochen, relativieren die Größenordnung nun aber und rechnen vor: Aufs Jahr gerechnet entsprechen die 100 Millionen Euro bei fünf Jahren Laufzeit 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hat SHW Automotive zwischen 410 und 430 Millionen Euro umgesetzt; bis 2020 sollen die Erlöse sogar auf 630 bis 660 Millionen Euro steigen.

Das Unternehmen steht zu dem Zusatztarifvertrag

In der ersten Hälfte dieses Jahres hätte die Produktion in Bad Schussenried beginnen sollen. Trotz des Auftragsverlusts hält sich bei den Arbeitnehmervertretern die Aufregung aber in Grenzen. Denn seit dem 1. Januar 2017 gibt es einen Ergänzungstarifvertrag für den Standort, der einerseits die Personalkosten senkt und andererseits zusichert, dass die Stammbelegschaft auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Das Management sichert auch zu, Bad Schussenried zum Kompetenzzentrum für elektrisch angetriebene Ölpumpen zu machen und dafür zusätzlich neun Millionen Euro zu investieren. SHW-Chef Frank Boshoff sprach bei Vertragsabschluss von einem strategischen Meilenstein für den Bestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens in Deutschland. Platz für das Kompetenzzentrum entsteht, weil SHW in diesem Jahr in einem neuen Werk in Sibiu/Rumänien mit der Produktion von Pumpen beginnen, die gegenwärtig in Bad Schussenried gefertigt wurden. „Im weiteren Verlauf ist auch der Start von Neuprojekten vorgesehen“, sagt der Sprecher.

Nach dem Ausstieg von Tesla aus dem Liefervertrag hat sich das Unternehmen in der örtlichen Presse zunächst nicht zur Zukunft des Ergänzungstarifvertrags äußern wollen. Auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitung heißt es jetzt aber klipp und klar: „Der ab dem 1. Januar 2017 bei der SHW Automotive GmbH, Bad Schussenried, gültige Ergänzungstarifvertrag bleibt von der jüngsten Auftragsstornierung unberührt und sieht eine Beschäftigungssicherung von 475 Stammbeschäftigten bis zum 31. Dezember 2022 vor“.

Auf der Chefetage hat lange Schweigen geherrscht

Als Tesla im Januar den Auftrag stornierte, stürzte der Aktienkurs von SHW, der Mutter des Zulieferers, innerhalb kurzer Zeit um zehn Prozent auf 29,60 Euro ab; die Commerzbank sah daraufhin sogar die mittelfristigen Unternehmensziele gefährdet. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs aber stabilisiert und auch Management und Belegschaft haben sich vom ersten Schreck erholt. Der Pumpenspezialist hält an der geplanten Ausweitung des Geschäfts mit den Herstellern von Elektrofahrzeugen fest, weil der Zulieferer hier Expansionsmöglichkeiten sieht: Pumpen werden beim Elektrofahrzeug sowohl im Antriebsstrang als auch im Bremssystem und bei der Kühlung gebraucht.

Von „Großauftrag“ mag SHW nicht mehr sprechen

SHW ist eigentlich auf hydraulische Pumpen spezialisiert, hat aber auch bereits Erfahrungen mit der Elektrik. So stellt das Unternehmen seit 2009 elektrische Getriebeölpumpen für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe sowie Start-Stopp-Funktion her. Nach Angaben eines Sprechers baut SHW die Pumpen und kauft Elektromotor sowie Steuerung zu; so war es auch bei dem nun geplatzten Geschäft mit elektrischen Achsgetriebepumpen für Tesla geplant.

Die Aalener haben ursprünglich von einem Großauftrag gesprochen, relativieren die Größenordnung nun aber und rechnen vor: Aufs Jahr gerechnet entsprechen die 100 Millionen Euro bei fünf Jahren Laufzeit 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hat SHW Automotive zwischen 410 und 430 Millionen Euro umgesetzt; bis 2020 sollen die Erlöse sogar auf 630 bis 660 Millionen Euro steigen.

Das Unternehmen steht zu dem Zusatztarifvertrag

In der ersten Hälfte dieses Jahres hätte die Produktion in Bad Schussenried beginnen sollen. Trotz des Auftragsverlusts hält sich bei den Arbeitnehmervertretern die Aufregung aber in Grenzen. Denn seit dem 1. Januar 2017 gibt es einen Ergänzungstarifvertrag für den Standort, der einerseits die Personalkosten senkt und andererseits zusichert, dass die Stammbelegschaft auf dem aktuellen Stand gehalten wird. Das Management sichert auch zu, Bad Schussenried zum Kompetenzzentrum für elektrisch angetriebene Ölpumpen zu machen und dafür zusätzlich neun Millionen Euro zu investieren. SHW-Chef Frank Boshoff sprach bei Vertragsabschluss von einem strategischen Meilenstein für den Bestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens in Deutschland. Platz für das Kompetenzzentrum entsteht, weil SHW in diesem Jahr in einem neuen Werk in Sibiu/Rumänien mit der Produktion von Pumpen beginnen, die gegenwärtig in Bad Schussenried gefertigt wurden. „Im weiteren Verlauf ist auch der Start von Neuprojekten vorgesehen“, sagt der Sprecher.

Nach dem Ausstieg von Tesla aus dem Liefervertrag hat sich das Unternehmen in der örtlichen Presse zunächst nicht zur Zukunft des Ergänzungstarifvertrags äußern wollen. Auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitung heißt es jetzt aber klipp und klar: „Der ab dem 1. Januar 2017 bei der SHW Automotive GmbH, Bad Schussenried, gültige Ergänzungstarifvertrag bleibt von der jüngsten Auftragsstornierung unberührt und sieht eine Beschäftigungssicherung von 475 Stammbeschäftigten bis zum 31. Dezember 2022 vor“.

„Die Abrufe sind höher als erwartet“

Für Christoph Dreher, der im Auftrag der IG-Metall-Bezirksleitung in Ulm im vergangenen Jahr die Verhandlungen geführt hat, ist das eine Selbstverständlichkeit. Die Lage beschreibt er so: „Die IG Metall hat für den Standort einen Ergänzungstarifvertrag mit Laufzeit bis Ende 2022 abgeschlossen. Die Belegschaft leistet einen Beitrag. Dafür ist das heutige Beschäftigungsniveau abgesichert und es sind entsprechende Investitionen zugesichert – für eine klare Zukunftsperspektive für den Standort. Daran hat sich nichts geändert.“ Eugen Maucher, Vorsitzender des Betriebsrats in Bad Schussenried, sieht das genauso; zudem stimmt ihn die Konjunktur zuversichtlich:„Die aktuelle Lage ist besser als vor sechs Monaten. Die Abrufe sind höher als erwartet.“ Dass SHW auf die Elektromobilität setzt, findet er richtig: „Ich hoffe, dass sich der Auftragsverlust kompensieren lässt, denn alle Hersteller setzen ja jetzt auf die Elektromobilität.“