Im Urlaub nimmt sich mancher vor: beim nächsten Mal spreche ich auch ein paar Worte der fremden Sprache. Digitale Sprachtrainer versprechen zu helfen: mit CDs und Apps könne man überall lernen. Wir haben ein Angebot getestet.

Leben: Ricarda Stiller (rst)

Stuttgart - Wie oft hat man sich schon vorgenommen, sein Englisch, Französisch oder Spanisch aufzufrischen. Und wie oft dachte man im Italienurlaub, dass es einfach netter wäre, mit der Bedienung im Restaurant ein bisschen Konversation zu betreiben, die Speisekarte zu verstehen und im Supermarkt an der Fischtheke in der Landessprache das bestellen zu können, was am Abend auf dem Grill landen soll. Aber kaum sind die Koffer daheim ausgepackt, hat einen der Alltag wieder. Die Kinder müssen in die Schule, die Eltern zur Arbeit. Wann soll da noch Zeit für einen Sprachkurs bleiben?

 

So ähnlich müssen die Entwickler des neuartigen Sprachkurses im Hause Langenscheidt auch gedacht haben. Denn das, was sie mit ihrem Sprachkurs „Langenscheidt IQ“ – bisher in den Sprachen Englisch und Spanisch erhältlich – auf den Markt gebracht haben, ist ein modulares System, das an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Zudem besteht es aus unterschiedlichen Komponenten: zwei Büchern, drei CDs, einem USB-Stick sowie einer App für das Smartphone. In der Theorie kann fast jederzeit und an jedem Ort gelernt werden. Wie lässt sich dies in der Praxis umsetzen?

Beginnen wir mit der App auf dem Smartphone. Sie benötigt zunächst einmal etwa 80 Megabyte Speicherplatz und funktioniert auf iPhones ab der Generation „3GS“, auf dem iPod touch ab der Generation „4G“ oder auf einem iPad ab der ersten Generation. Als Betriebssystem ist mindestens iOS 4.0 erforderlich. Auf Android-Smartphones benötigt man das System OS 2.2 oder ein aktuelleres. Hat man diese Voraussetzungen erfüllt, kann es losgehen: mit bunten Bildern und in Rubriken wie „Small Talk“, „Essen & Trinken“, „Einkaufen“ oder „Unterwegs“ unterteilt, lassen sich verschiedene Funktionen starten. Es empfiehlt sich, dabei einen Kopfhörer in sein Smartphone zu stecken, denn die App kann sprechen. Mit der sogenannten Wortliste lassen sich ganz schlicht Vokabeln lernen.

Man muss schon selbst Ehrgeiz entwickeln

Aber die App bietet auch spielerische Elemente. Ob mit dem Buchstabenpuzzle oder einem digitalen Memory – stets werden die englischen Wörter in korrektem Englisch vorgetragen, so dass vieles über das Hören aufgenommen wird. Hat man die verschiedenen Spiele der App einmal durchschaut, können sie auch langweilen. Die Tatsache jedoch, dass man bei jedem Spiel Punkte sammeln kann – insgesamt mehr als 15 000 – könnte den Ehrgeiz wecken, die Spiele Rubrik für Rubrik zu Ende zu spielen. Ganz nebenbei hat man dann doch Vokabeln gelernt.

Umfangreicher ist da schon die Software für den Computer. Als Systemvoraussetzung beansprucht es drei Gigabyte freien Festplattenspeicher und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM) – alternativ kann das Programm direkt vom mitgelieferten USB-Stick aus gestartet werden. Der Sprachtrainer kann sowohl mit Windows (XP/Vista/7) als auch auf Macintosh-Computern mit Mac OSX ab der Version 10.6.0 betrieben werden. Für den Lernmanager und das virtuelle Klassenzimmer sind ein Internetzugang erforderlich. Einmal registriert, kann man sich von überall aus immer wieder einloggen. In diesem Bereich legt man sein Lernziel fest und kann den Erfolg überprüfen.

Dazu muss man erwähnen, dass sich der Sprachkurs IQ mit den beiden im Paket enthaltenen Kursen A1 und A2 an Anfänger richtet. Zwar sind auch Anfänger mit Vorkenntnissen gemeint, jedoch handelt es sich um die untersten Niveaustufen des sogenannten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen. Dieser bietet europaweit gültige Abschlüsse in Form von Sprachzertifikaten. Auch nach Abschluss dieses Langenscheidt-Sprachkurses kann man ein solches Zertifikat erhalten, das einem das erreichte Sprachniveau offiziell bestätigt. Das könnte Motivation bieten, bis zum Ende des Kurses durchzuhalten.

Positiv ist, dass jeder selbst festlegen kann, wie viele Stunden pro Woche er lernen möchte. Der Lerntypentest hilft, das eigene Lernziel damit abzugleichen, mit welchem der Bausteine man bevorzugt lernen möchte. Schließlich sind in dem Paket ja auch zwei Bücher mit jeweils einer CD enthalten, so dass auch ganz offline gelernt werden kann.