E-Bikes werden für Urlaubstouren und im Alltag immer beliebter - richtige Ausstattung, sicheres Fahrverhalten und umsichtiger Umgang verbessern die Sicherheit und Lebensdauer von E-Bikes.

Ob von Berlin zur Ostsee, im Allgäu über die Berge oder Sightseeing in der Großstadt: Urlaub mit dem E-Bike oder Pedelec liegt voll im Trend. Sie sind einfach zu fahren, zuverlässig und umweltfreundlich. "E-Bikes ermöglichen es Paaren, Familien oder Gruppen mit unterschiedlichem Fitness- und Erfahrungsniveau gemeinsam unterwegs zu sein und machen das Radfahren auf schwierigen Strecken und langen Distanzen zugänglich", sagt Frank Schneider, Referent für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband.

 

Auch weniger erfahrene und trainierte Radfahrerinnen und Radfahrer können dank der elektrischen Antriebe hügelige und sogar bergige Urlaubsregionen mit dem Rad entdecken. Mit dem Mehr an Pferdestärken unter dem Sattel geht jedoch ein höheres Unfallrisiko einher, wie aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Durch die richtige Ausstattung, sicheres Fahrverhalten und einen umsichtigen Umgang mit dem E-Bike lassen sich die Risiken jedoch erheblich verringern, verrät der TÜV-Verband.

Funktionelle Kleidung wählen

Bei Sonnenschein eine E-Bike-Tour zu machen, bringt Radler ins Schwitzen. Doch trotz heißer Temperaturen sollte die Kleidung nicht knapp, sondern funktional sein. "Für eine Radtour muss nicht sofort spezielle Fahrradkleidung gekauft werden", sagt Schneider. "Fast jede bequeme Outdoor- oder Sportkleidung ist geeignet, denn die Materialien sind atmungsaktiv und trocknen schnell."

Mehr Schutz vor UV-Strahlen leisten langarmige und -beinige Kleidungsstücke. Die Kleidung sollte hell oder mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein, damit man auch in der Dämmerung für andere gut sichtbar ist.

Helm gehört zum E-Bike dazu

Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss. "Bei einer Vollbremsung mit 25 Stundenkilometern sind Flip-Flops absolut ungeeignet", mahnt Schneider. "Geschlossene Schuhe mit festen Sohlen sorgen für einen festen Stand auch auf unebenen Strecken und bei plötzlichem Stillstand." Darüber hinaus rutschen griffige Schuhsohlen auch bei Regen nicht von den Pedalen ab. Ebenfalls unerlässlich ist das Tragen eines Helms bei Fahrten mit Elektrofahrrädern, auch an heißen Sommertagen. Ein Helm kann im Falle eines Unfalls die Schwere einer Kopfverletzung deutlich verringern.

Im Sommer bietet es sich an, einen Helm zu wählen, der über eine gute Belüftung verfügt und leicht ist. Das Wichtigste ist, dass der Helm richtig sitzt. Auch das Tragen einer Sonnenbrille macht das Fahren im Sommer sicherer und angenehmer. Getönte Brillengläser verbessern die Sicht bei grellem Sonnenschein und neutralisieren blitzende Lichtreflexionen. Trotz modernster technischer Ausstattung sind E-Bikes einfach zu bedienen. Sogenannten Pedelecs unterstützen nur, wenn Fahrer tatsächlich in die Pedale treten.

Langsam an das E-Bike gewöhnen

Fahrer entscheiden, ob sie den Elektromotor als sanfte Unterstützung bei einer gemütlichen Fahrradtour nutzen oder Vollgas geben wollen. Da E-Bikes schneller und schwerer sind als herkömmliche Fahrräder, bergen sie einige Gefahren und Risiken, insbesondere für ortsfremde und ungeübte Radler, aber auch für andere. Es kann einige Zeit dauern, bis sich Fahrer an die Handhabung eines elektrisch unterstützten Fahrrads gewöhnt haben.

"E-Biker sollten sich einige Fahrten Zeit nehmen, um sich an das Rad zu gewöhnen", rät Schneider. "Auch, wenn es schwerfällt: Zu Beginn sollte nicht die maximale Geschwindigkeit eingestellt, sondern langsamer gefahren werden. Das ist besonders wichtig auf Urlaubstouren, wo das Bike geliehen und die Umgebung unbekannt ist."

Bremsen muss geübt werden

Auch mit dem Bremsverhalten des E-Bikes sollten sich Radler vertraut machen, damit sie den sichersten Zeitpunkt für das Abbremsen besser einschätzen können. "Bremsen ist Routine, kann in Notsituationen aber eine Herausforderung sein. Radfahrende müssen die Geschwindigkeit schnell reduzieren, ohne das Gleichgewicht zu verlieren", sagt Schneider.

Die elektronische Unterstützung sorgt dafür, dass E-Biker vor Stoppschildern und an Straßenkreuzungen deutlich früher abbremsen sollten. Außerdem variiert die Bremsleistung jedes E-Bikes je nach Hersteller, Abnutzung und Wetterbedingungen.

Während einer Fahrt sollte man immer vorausschauend fahren, sich an alle Verkehrsregeln halten und auf den Verkehrsfluss achten. Für E-Biker ist die situative Aufmerksamkeit noch wichtiger als für Radler ohne elektrische Unterstützung. "Andere Verkehrsteilnehmer erwarten vielleicht nicht, dass ein Fahrrad mit 25 km/h oder schneller angefahren kommt und schätzen die Geschwindigkeit falsch ein", sagt Schneider. Um sicherzugehen, dass sie gesehen werden, sollten Radfahrer immer ihre Lichter einschalten.

Hitze verringert die Leistung

Lautes Klingeln kann außerdem die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer auf sich ziehen. Wichtig ist auch: Alkohol- und Drogenkonsum vor Fahrtantritt sind gefährlich. Übrigens Im Hochsommer können hohe Temperaturen auch den E-Bikes zusetzen. Hitze verringert nicht nur die Leistung der gesamten Elektronik, vor allem der Batterie und des Motors, sondern verkürzt auch deren Lebensdauer und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Fehlfunktion.

Mit dem richtigen Umgang und etwas Sorgfalt können Radfahrer jedoch die Gesamtleistung und Lebensdauer des E-Bikes verbessern und die eigene Sicherheit erhöhen. Der empfohlene Temperaturbereich für den Betrieb von E-Bikes liegt in der Regel zwischen minus 10 und plus 40 Grad. "Der Motor, die Batterie, die gesamte Elektronik, Bremsen und Reifen müssen bei extremer Hitze härter arbeiten", sagt Schneider.

E-Bike-Batterie nicht vollständig entladen

"Bei großer Hitze sollten E-Biker sich selbst und das Fahrrad nicht an die absolute Leistungsgrenze bringen." Das bedeutet, bei Temperaturen über 30 Grad möglichst auf starke Steigungen, höchste Geschwindigkeiten und lange Fahrten möglichst zu verzichten. Fahrer sollten darauf achten, dass die Batterie nicht vollständig entladen wird und dass sie nicht zu stark oder abrupt bremsen müssen.

Hohe Temperaturen erhöhen die Reibung, sodass sowohl die Reifen als auch die Bremsbeläge schlechter greifen und schneller abgenutzt werden. Für die Lagerung des Akkus ist ein Temperaturbereich zwischen 10 und 30 Grad optimal. Daher sollten das Elektrofahrrad und der Akku auch bei der Mittagpause nicht in der Sonne stehen.

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