Lange hatte sich Winfried Hermann gegen den Test von Riesenlastern auf Baden-Württembergs Straßen gewehrt. Nun werden sie doch zugelassen. Der BUND und seine eigene Partei werfen dem Verkehrsminister vor, er sei eingeknickt.

Stuttgart - Der Test der umstrittenen Riesenlaster auf den Autobahnen im Südwesten hat ein unterschiedliches Echo hervorgerufen. Aus Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat die Koalition, die sich lange gegen eine Ausnahmegenehmigung für die Gigaliner sperrte, den Geschäftsinteressen des Autobauers Daimler nachgegeben.

 

„Das ist verantwortungslos und zeigt, dass die Landesregierung vor dem Lkw-Verkehr und seinen Interessenvertretern kapituliert und keine wirklichen Konzepte für eine klimafreundliche und nachhaltige Güterverkehrspolitik hat“, sagte Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch am Montag in Stuttgart. Auch der Grünen-Landesverband äußerte Kritik, während die Wirtschaft die Kehrtwende von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) begrüßte.

Die Landesregierung will im Bund nun doch beantragen, dass drei Autobahnabschnitte in den Feldversuch mit den 25 Meter langen Lastwagen aufgenommen werden.

Baden-Württemberg hatte neben anderen Ländern zunächst an der Rechtsgrundlage des Pilotversuchs gezweifelt und Verfassungsklage eingereicht, die im vergangenen Mai abgewiesen wurde. Daimler hatte sich hingegen für die Teilnahme eingesetzt.