Autonomes Fahren ist jetzt auch auf dem Flughafen Stuttgart ein großes Thema – und zwar beim Gepäcktransport auf dem Vorfeld. Das klappt offenbar schon recht gut, allerdings ist es noch nicht der Normalzustand.

Stuttgart - Das Zeitalter des autonomen Fahrens hat jetzt auch auf dem Flughafen Stuttgart begonnen – und zwar beim Gepäcktransport auf dem Vorfeld, wo die Flugzeuge beladen und entladen werden. Hier hätten soeben die „deutschlandweit ersten Tests eines autonomen Gepäckschleppers unter Realbedingungen“ begonnen, teilte die Flughafenbetreiberin mit. Aus Sicherheitsgründen sitze zwar noch stets ein Fahrer am Steuer, doch der kann eigentlich die Hände wegnehmen. Der Gepäckschlepper, der von der baden-württembergischen Firma Volk Fahrzeugbau GmbH (Bad Waldsee) neu entwickelt worden sei, könne bestimmte Strecken auf dem Vorfeld schon jetzt selbstständig zurücklegen.

 

Vier Kameras helfen dem Transporter auf die Sprünge

Erprobt werden das Navigieren zu einem bestimmten Ziel, das Spurhalten auf den genau vorgeschriebenen Fahrwegen auf dem Vorfeld, das Erkennen von Hindernissen, das Beschleunigen und das Abbremsen. Damit das alles klappen kann, ist das Fahrzeug mit vier Kameras für dreidimensionale Optik und Infrarot-Beleuchtung ausgerüstet. Außerdem mit zwei Sicherheits-Laserscannern und einem hochgenauen GPS-System. Dadurch soll die Zugmaschine ihre jeweilige Position mit maximal zwei Zentimeter Abweichung bestimmen können. Eine Lithium-Ionen-Batterie versorgt den Gepäckschlepper mit Strom. Womit er die wachsende Flotte von Elektrofahrzeugen der Flughafengesellschaft ergänzt.

Ein Bundesministerium fördert die Versuche

Das Fahrzeug und die Tests sind Teil des Projektes „Smart-Fleet – autonome Nutzfahrzeuge für den sicheren und effizienten Flughafeneinsatz“. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Dafür haben die Firma Volk und die Flughafen Stuttgart GmbH ein Firmenkonsortium gebildet – auch mit dem Spezialfahrzeug-Hersteller Aebi Schmidt Deutschland, der sich der Automatisierung des Winterdienstes widmet. Die Kooperation ist auf drei Jahre angelegt. Untersucht werden auch die Effekte neuer Technologie auf das Arbeitsumfeld und die Möglichkeiten, den Mitarbeitern des Bodenverkehrsdienstes die körperlich schwere Arbeit zu erleichtern. Das Forschungsvorhaben hat ein Gesamtvolumen von rund 3,9 Millionen Euro.