Bei einem Grubenunglück in Teutschenthal im Saalekreis wurden zahlreiche Menschen unter Tage eingeschlossen. Gegen Mittag wurden alle Arbeiter aus einem Stollen in 700 Metern Tiefe gerettet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Teutschenthal - Offenbar durch eine Verpuffung sind in einem Bergwerk in Sachsen-Anhalt am Freitag zwei Arbeiter verletzt worden – ein 24 Jahre alter Mann erlitt leichte und ein 44-Jähriger schwere Verletzungen. Die übrigen mehr als 34 Bergleute wurden unverletzt aus der Grube in Teutschenthal evakuiert, die Unglücksursache war zunächst unklar.

 

Dem Unternehmen zufolge gab es am Vormittag eine örtlich begrenzte Verpuffung, bei der die zwei Männer verletzt wurden. Die übrigen Arbeiter begaben sich danach laut Alarmplan zu festgelegten Sammelpunkten, darunter ein Pausenraum. Von dort gelangten sie unversehrt ins Freie.

Verletzter nach Grubenunglück außer Lebensgefahr

Auch die Verletzten konnten zu Fuß von der Unfallstelle geborgen werden, wie der technische Geschäftsführer des Grubenbetreibers, Erik Fillinger, vor Ort sagte. Sie kamen in ein Krankenhaus. Nähere Angaben zum Zustand des schwerer verletzten Mannes gab es zunächst nicht. Lebensgefahr bestand laut Polizei allerdings nicht.

Ebenfalls unklar war zunächst die Unglücksursache. Die Polizei und das Landesamt für Geologie und Bergwesen nahmen jeweils Ermittlungen auf. In Betracht kam laut Fillinger unter Umständen eine Wasserstoffverpuffung. In dem früheren Salzbergwerk würden unter anderem auch Stäube aus den Rauchfiltern von Müllverbrennungsanlagen eingelagert, in denen das brennbare Gas gebunden sei.

Grube in Teutschenthal wird mit Industrieabfall gefüllt

Die Grube ist ein sogenanntes Versatzbergwerk, das seit seiner Stilllegung 1982 unterirdisch verfüllt wird, um Oberflächenschäden zu verhindern. Zuvor wurde dort rund 80 Jahre lang Kalisalz gewonnen. Die Verfüllung erfolgt dabei mit Industrieabfällen, die in die alten Stollen gepresst werden. Geologische Salzformationen sind sehr undurchlässig. Alte Salzbergwerke dienen daher häufiger als unterirdische Deponien für gefährliche Abfallarten.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Polizei und das Landesamt für Geologie untersuchen nun, wie es zu dem Unglück kommen konnte.