The Fire Fire im Stuttgarter Westen Hier gibt es den schärfsten Feuertopf der Stadt
Der Name ist Programm: Im Fire Fire kann man sich auf eine kulinarische Abenteuerreise begeben.
Der Name ist Programm: Im Fire Fire kann man sich auf eine kulinarische Abenteuerreise begeben.
Original chinesische Küche in einer ehemaligen schwäbischen Traditionsmetzgerei? Wer das Lokal in den Räumen der früheren Kübler-Filiale betritt, sieht sofort: Obwohl eher unauffällig im ersten Stock des Gebäudes gelegen, kommt es an, vor allem beim jungen Publikum.
Pu Wei, der in Stuttgart Automatisierungstechnik studiert hat, konnte es kaum fassen, als er das Immobilieninserat entdeckte: Dort hatte er doch früher als Software-Entwickler dreimal die Woche zu Mittag gegessen! Ein Hotpot-Lokal plante der 45-Jährige, der vor einigen Jahren von der IT in die Gastronomie umstieg, schon lange, er betreibt bereits das CQ Flavour in Sillenbuch und das Kuaistyle in der City.
Im Fire Fire geht Pei Wu kulinarisch keine Kompromisse ein. Wie in seiner Heimatstadt Chongqing im Südwesten Chinas soll es hier schmecken. Mutige erwartet ein „Stromschlag an der Zunge“, wie Pu Wei es formuliert. Dazu muss man wissen: Chongqing ist berühmt für seine höllisch scharfen Hotpots, die sich durch Unmengen von roten Chilis und Szechuan-Pfeffer auszeichnen.
Wir bestellen die Chongqing-Klassiker-Brühe mit dem Schärfegrad 25 Prozent. Die meisten bevorzugten zehn Prozent, erzählt Pei Wu, ganz wenige 50 oder mehr. Die 25 Prozent sind jedenfalls schon ein starker Angriff auf die Geschmacksnerven, wie wir später merken: Es prickelt und brennt ordentlich auf der Zunge. Dazu passt ein Asahi Beer Super Dry (4 Euro). Wer auf feurige Aromen lieber verzichtet, kann zum Beispiel eine milde Brühe aus Rinderknochen oder eine Tomatenbrühe ordern.
Um sein eigenes Süppchen kochen zu können, benötigt der Gast ein Smartphone: Bestellt wird über einen QR-Code, nur den Schärfegrad bespricht man direkt mit dem hilfsbereiten Personal, das jedoch teils Englisch redet. Klassiker- und Rinderknochen-Brühe (zusammen 16 Euro, sie werden kostenlos nachgefüllt) kommen nach kurzer Zeit, mittig geteilt, auf den Tisch. Während sie brodeln – die Temperatur kann man selbst regeln –, werfen wir Enoki-Pilze, Grünen Asia-Rettich (jeweils 5 Euro) und andere Zutaten hinein. Allzu Abenteuerliches kommt uns nicht in den Topf: Statt Gänsedarm (12 Euro) und Blättermagen vom Rind (10 Euro) wählen wir Entrecôte (18 Euro) und Lachs (12 Euro). Die Dips, die zur Brühe gereicht werden, werden mit vier Euro pro Person berechnet. Alles ist erfreulich frisch und von wirklich guter Qualität, hat aber seinen Preis. Zu zweit muss man, inklusive Getränke, etwa 120 Euro veranschlagen, wenn man ein bisschen ausprobieren möchte. Am besten nimmt man mehrere Freunde mit, um sich eine größere Auswahl zu teilen.
Von Juni oder Juli an will Pu Wei auch einen günstigeren Mittagstisch anbieten – statt Hotpot soll es „etwas Schnelles“ geben.
Fire Fire, Rotebühlstraße 69, Stuttgart, 07 11 / 87 09 66 99. Di bis So 17.30 bis 22.30 Uhr, Küche bis 21.45 Uhr. Instagram: @firefirestuttgart