Dalvin Gill, Coco Hannemann und Alice Würtz haben die Workshop-Plattform "The Floox" ins Leben gerufen. Während der Pandemie setzen sie auf Online-Kurse als sinnvolle Lockdown-Beschäftigung und wollen ihre Angebote in Zukunft vor allem internationaler gestalten. 

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Stuttgart – Manche Business-Ideen entstehen spontan. So auch die von "The Floox". Cocos Bruder schenkte ihr vor Jahren zu Weihnachten einen Goldschmiedekurs, den er selbst organisierte und leitete. „Dann hatten wir gemeinsam einen super Tag und ich am Ende eine fertige Kette in den Händen, die ich bis heute damit verbinde.“ Nach und nach entwickelte sich die Idee für eine Workshop-Plattform, auf der man sich mit kreativen Menschen connecten kann.

 

Menschen in Workshops zusammenbringen

Coco und Dalvin, die zusammen in einem Textilkonzern arbeiteten, wussten schon immer, dass sie gemeinsam etwas starten wollen. Auf einem Spaziergang in der Mittagspause fiel dann der finale Entschluss: „Lass das jetzt einfach machen!“ Gesagt, getan. Der Freundeskreis wurde mobilisiert und auf diesem Wege das Start-up vervollständigt: „Alice ist eine Freundin. Wir wollten, dass sie unsere Webseite gestaltet und fragten dann: 'Hey, willst du nicht einfach mitmachen?'“ Alice hatte Bock und "The Floox" nun drei Gesichter.

Seit Oktober 2019 gibt es die Plattform bereits. Gestartet als "bysoulmade" meldeten sie sich 2019 für die Messe "Schöne Bescherung" an, obwohl sie damals noch gar keine Workshops anbieten konnten. "So hatten wir eine Deadline, auf die wir hinarbeiten mussten. Außerdem war der direkte Austausch sehr hilfreich. Wir hatten am Ende nochmal einen ganz anderen Einblick in die Themen und Wünsche unserer Zielgruppe.“

Die ersten Workshops entstanden ganz einfach durch Recherche im Bekanntenkreis – aber auch durch Selbstinitiative und Scouting-Touren. „Wir haben tatsächlich auch viele Accounts angeschrieben oder sind direkt im Laden vorbeigegangen, wenn wir uns da eine Zusammenarbeit gut vorstellen konnten. Das ist echt eines meiner Highlights – dass wir unterschiedliche Menschen kennenlernen und am Ende eben auch zusammenbringen“, so Coco. 

The Floox in der Corona-Pandemie

Seit 2020 heißt die Workshop-Plattform nun "The Floox" und die Namensänderung war nicht das Einzige, was sich im vergangenen Jahr getan hat: Trotz Corona haben Dalvin, Coco und Alice ein Funding von dem Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed bekommen, auf das sie sich beworben hatten. Auch im Steyg Start-up-Umfeld sind sie bereits angekommen und arbeiten aktuell mit den gleichen Coaches und Mentoren wie Finance, Baby oder einst The Female Company zusammen. "Das Netzwerk und die Learnings sind echt unbezahlbar", so Alice. "Ich arbeite jetzt sogar seit Januar 2021 hauptberuflich bei 'The Floox' und feier das gerade jeden Tag“, strahlt Coco.

Vor der Corona-Pandemie fanden die meisten Kurse offline in unterschiedlichen Stuttgarter Locations statt. In der Pandemie war das natürlich nicht mehr möglich. Es musste also ein neuer Plan her: "Das war echt hart. Damals konnte man die Situation auch noch nicht so ganz einschätzen. Wir haben uns aber dann ein Konzept überlegt, wie die Workshops trotzdem live stattfinden können – eben online. Die TeilnehmerInnen haben dann vorab die Materialien nach Hause geliefert bekommen. So lief das bis Herbst. Natürlich gab es dann auch Feedback und wir haben gemerkt, dass diese Live-Geschichte nicht die flexibelste ist. Deswegen sind wir im Dezember auf vorproduzierte Kurse umgestiegen, weil das viel mehr Vorteile hat. So sind die Workshops zu jeder Zeit und von überall abrufbar."

Alice ergänzt: „Wir haben gemerkt, dass wir so unseren KundInnen viel mehr anbieten können. Die Workshops sind an keine Lokalitäten oder Orte gebunden und wir können auch mit KünstlerInnen außerhalb Stuttgarts zusammenarbeiten."
 

Learnings und Zukunftspläne 

„Der Support, den wir erfahren, ist echt riesig“, freuen sich die Unternehmerinnen. "Natürlich haben wir auch selbst viel mitgenommen, gerade durch die Corona-Umstellungen. Zum Beispiel die eignenen Videoproduktionen für die Online-Kurse, die ganzen tollen kreativen KünstlerInnen, die ja auch irgendwie mit uns gewachsen sind."

Geplant seien in Zukunft Workshops mit internationalen Kreativen – unter anderem aus Dalvins Heimat Singapur. Auch ein Berlin-Special soll es geben. "Wir wollen uns international fokussieren und unser Online-Angebot ausbauen."