Zweite Runde von „The Masked Singer“: Am Ende des Abends gibt es sechs Gewinner. Eine davon ist die Ex-Schwimmsportlerin Franziska van Almsick als demaskiertes Einhorn. Aber auch die fünf anderen können sich sehen lassen.

Kultur: Tim Schleider (schl)

Köln - Am Ende der zweiten Runde der aktuellen „The Masked Singer“-Staffel gibt es sechs Gewinner. Die Gewinnerin Nummer eins ist Franziska van Almsick – und das, obwohl sie am Ende des Abends nach dem Publikums-Voting ihre Einhorn-Maske lüften muss. Aber die heute 42-jährige Ex-Profisportlerin, die in den 1990er-Jahren so unglaublich viele Medaillen im Schwimmsport gewonnen hat, ist seitdem im schnell rotierenden deutschen Promi- und Rote-Teppich-Zirkus eine derart angenehm unprätentiöse und sympathische Erscheinung, dass man sich freut, ihr total verschwitztes und erschöpftes, aber glückliches Gesicht auf der Bühne zu sehen. Mit ihrer hellen und sehr mädchenhaften Sopranstimme hat sie an diesem Abend nicht gerade brillant gesungen – aber es kam „tief aus dem Herzen“, wie Jury-Mitglied Rea Garvey immer so schön sagt. Und deswegen denkt der Zuschauer: Hut ab vor dieser Performance und vor Almsicks Mut, an diesem Wettkampf als absoluter Nicht-Profi-Künstler teilzunehmen.

 

Rea Garvey ist übrigens Sieger Nummer zwei des Abends, denn er hat schon in der Show vergangene Woche richtig auf Franziska van Almsick getippt. Nun gut, die beiden haben sich wohl schon privat einmal erlebt. Aber solche Bekanntschaftsgeschichten helfen den Jury-Mitgliedern ansonsten in dieser großen Maskenparade mit ihren vielen Verfremdungen überhaupt nicht. Garveys Mit-Juroren Ruth Moschner und Smudo (von den Fantastischen Vier) lagen jedenfalls mit ihren Tipps weit daneben.

Schildkröte und Leopard rocken die Show

Sieger Nummer drei und vier dieses Showabends: die Schildkröte und der Leopard. Mit ihren jeweils zweiten Auftritten bewiesen beide endgültig, dass sie sehr wahrscheinlich zu den Musik-Profis unter den Masken dieser Staffel zählen. Bei der Schildkröte hatten wir es schon vergangene Woche vermutet; mit einer Top-Interpretation von Elton Johns „I’m still standing“ setzte er diesmal noch eins drauf. Absolut sensationell auch der Auftritt vom Leoparden mit einer Variante von „Survivor“ von Destiny’s Child, die stimmlich und musikalische internationale Qualität bot. Unser Tipp: Hier schälen sich aus dem Kandidatenfeld zwei sichere Finalisten heraus.

Sieger Nummer fünf: Pro Sieben. Man muss den Privatsender einfach loben für die liebevolle Ausstattung dieser Show, für die variantenreiche Ausstattung mit Tänzern und Videos. Das ist perfekt gemachte Abendunterhaltung – und zum Glück sind die Werbepausen diesmal auch einen Tick weniger ausufernd als zuvor.

Das Quokka ist fällig

Und schließlich Gewinner des Abends Nummer sechs: der Moderator Matthias Opdenhövel. Angeblich gibt es im gesamten Produktionsteam nur zehn Menschen, die über die wahre Identität der Masken informiert sind; Opdenhövel gehört dazu. Wie er es schafft, bei den Beratungen und den vielen Tipps der Jury trotzdem stets den Ahnungslosen zu spielen und sich nie durch irgendeinen Kommentar oder auch nur eine Geste zu verraten: Respekt!

Ach ja, und dann noch unser Tipp für die Demaskierung in der nächsten Woche: Das Quokka ist fällig. Sein Gesang ist einfach unterirdisch schlecht. Es könnte tatsächlich DJ Ötzi sein.