Das Vollmondtheater zeigt die Komödie „Brautbitter“. Premiere ist am Donnerstag.

Leonberg - In einem kleinen Saal eines Restaurants sitzen trübsinnig die beiden letzten Gäste eines Leichenmahls, der Psychiater Nemitz und sein alter Freund Sensheim, ein Makler. Die Dame, die sie zu Grabe getragen haben, hielt es mit beiden gleichzeitig – diese neue Erkenntnis macht den Männern mächtig zu schaffen. Das Phänomen Liebe – die Menschen sind rätselhaft und werden es immer bleiben. Das Theaterstück „Brautbitter“ von Elfriede Müller ist ein schwieriges Stück. Auch wenn es als Komödie daherkommt, erinnert es doch eher an böse Satiren à la Elfride Jellinek oder den „Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza.

 

Das Vollmondtheater hat sich an einen anspruchsvollen Stoff gewagt, der den Zuschauer zum amüsierten Mitdenken zwingt. „Wir müssen bei der Auswahl immer daran denken, dass auch die Anzahl der Rollen stimmt. Wir wollen keine Aufteilung in Haupt-und Nebendarsteller“, begründet dieses Ansinnen Lothar Bauer, der im Ensemble mitspielt. Man wolle auch keine Klassiker auf die Bühne bringen, sondern interessiere sich ausschließlich für Gegenwartstheater.

In „Brautbitter“ erscheint eine buntgewürfelte Hochzeitsgesellschaft, die im Nebenraum feiern will: Musik dröhnt, Geschenke, Gedichte, Anzüglichkeiten, allgemeines Besäufnis. Nur der Braut wird inmitten der lärmenden Gesellschaft etwas wirr ums Herz und sie verkriecht sich vor dem Getöse für ein Weilchen zu den beiden trauernden Männern.

Bei der Premiere am Donnerstag 21. März, und den beiden weiteren Aufführungen am 22. und 23. März werden die Darsteller mit Herzblut zeigen, wie unterschiedlich doch des Herrgotts bunter Tiergarten hier auf Erden ist. Schon bei den Proben offenbarten sie hohe Professionalität in den zahlreichen und schrägen Dialogwechseln, die nicht nur schwierig zu merken, sondern auch sichtbar zu machen sind.

Bitter wird es der Braut bei den vielen Fragen – wer hier wen liebte und warum und wie lange, und was danach geschah. Gleichwohl stellt sich dabei schon die Frage, ob es dabei nur um die anderen geht.

Seit 30 Jahren verstärkt das „Vollmondtheater“ die Kulturszene Leonbergs mit Elan und großer Spielfreude. Die Gründungsmitglieder hatten sich bei einem Theaterworkshop der Volkshochschule Leonberg gefunden. Seit 2009 ist Till Schneidenbach Spielleiter und Regisseur des Ensembles. Die Gruppe ist auch heute noch im VHS-Semesterprogramm zu finden und immer offen für neue Theaterinteressierte. Geprobt wird wöchentlich im Theater im Spitalhof. Das Kulturamt der Stadt Leonberg ist neben der Volkshochschule ein wichtiger Kooperationspartner.

Termine
: Die Aufführungen sind am Donnerstag, 21., Freitag, 22., und Samstag, 23. März, jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es beim i-Punkt im Rathaus, in der Stadthalle Leonberg, bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen und unter www.reservix.de. Kartenreservierungen werden unter 0 71 52 / 9 90 14 02 und per E-Mail an theater@leonberg.de entgegengenommen. Im Vorverkauf kosten Tickets 12 Euro.