Die Theatergruppe des Homöopathischen Vereins spielt das Stück „Dümmer als die Polizei erlaubt“.

Stuttgart-Weilimdorf - Immer im Februar ist es soweit, und die Theatergruppe des Homöopathischen Vereins Feuerbach-Weilimdorf tritt auf die Bühne des Gemeindesaals von St. Theresia. Für das Mundart-Stück „Dümmer als die Polizei erlaubt“ von Markus Scheble und Sebastian Kolb kifften am Wochenende zur Abwechslung mal die Ordnungshüter – im Namen der Wahrheitsfindung und zu Gunsten von Ski-Club und Sportvereinigung.

 

Wo Oberkommissar Posch (Oliver Bickele) ist, ist unten – glaubt er zumindest: In einem „trostlosen Kaff in der tiefsten Provinz“, wie es im Programm heißt, namentlich im gar nicht so weit von Weilimdorf gelegenen Heimerdingen, versieht er seinen beschaulichen Dienst. Mal ist hier ein Moped-Rowdy abzumahnen, mal dort eine Rangelei zwischen zwei 86-jährigen Schrebergärtnern zu beenden. Jede Woche diktiert er der Sekretärin Gabi Strobl (Andrea Bickele) sein Versetzungsgesuch – und ebenso regelmäßig wird es abgelehnt. Bis sich die Polizeipräsidentin Hrdlicska (Ursel Bickele) selbst ein Bild machen kommt. Zeit für einen raffinierten Plan, findet Posch, zumal er gerade Schweinezüchter Oskar (Wolfram Brauner) in der Hand hat: Ein „Ba-Ba-Banküberfall“, wie die Erste Allgemeine Verunsicherung zu Beginn gesungen hatte, soll es richten.

„Wir freuen uns immer über neue Gesichter“

Begonnen hat das Engagement der Theatergruppe mit den Weihnachtsfeiern des Homöopathischen Vereins Feuerbach-Weilimdorf, bei denen einige der heutigen Akteure schon als Kinder mitgewirkt haben. Irgendwann wurden die Stücke aber zu aufwendig, um sie nur einmal aufzuführen: Der Ski-Club Weilimdorf bot sich daraufhin als Veranstalter an, und die Theatergruppe tritt seither pro Stück zweimal zu Gunsten der Clubkasse auf. Die Erlöse der beiden Sonntagsvorstellungen kommen dagegen den Ringern und Fußballern der Sportvereinigung Feuerbach zugute.

Heutzutage habe die Theatergruppe mit dem Verein, dem nur noch ein paar Mitglieder angehören, eigentlich nichts mehr zu tun, sagt Andrea Bickele: „Wir suchen seit Jahren einen eigenen Namen und können uns nicht einigen.“ Wer übrigens selbst Lust aufs Mundart-Theaterspielen bekommen hat: „Wir freuen uns immer über neue Gesichter“, betont ihr Mann Andreas Bickele. Die Proben für das nächste Stück beginnen im Herbst. Weitere Infos gibt es unter Telefon 85 50 24.

Doch zurück zu „Dümmer als die Polizei erlaubt“: Die strapaziösesten Rollen spielen die Polizeibeamten Fendt (Andreas Bickele) und Schneider (Christine Kinzler). Entweder sie müssen strafexerzieren bis die Knie zittern, oder sie stellen eine einzelne, auffällig geformte Zigarette sicher: Ob das wohl ein Joint ist? Abschließend klären ließe sich das wohl nur durch Ausprobieren, befinden sie, und das Kiffen in Sachen Wahrheitsfindung nimmt – sehr zur Freude des Publikums – seinen Lauf. Bis es am Schluss übrigens ganz anders kommt, als vom Oberkommissar geplant: Aber das liegt ja ohnehin in der Natur eines Mundart-Stückes.