Das Kulturprogramm von Leinfelden-Echterdingen für die Saison 2018/19 liegt aus. Abo-Karten gibt es ab sofort. Der Kulturbürgermeister und die stellvertretende Kulturamtsleiterin verraten, warum man sich im Wettbewerb mit der Landeshauptstadt messen lassen kann.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Leinfelden-Echterdingen - Unterhalten, aber auch bilden – das sind die Ziele, die die Mitarbeiter des Kulturamts Leinfelden-Echterdingen mit ihrem Kulturangebot verfolgen. Publikumsmagneten gehören ebenso zum Programm wie Nischenkultur. „Wir schauen immer, was kommt bei unserer Einwohnerschaft an. Wir sind aber auch mal mutig und probieren etwas Neues aus“, sagt Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell. Zusammen mit Dorothea Veit, der stellvertretenden Kulturamtsleiterin, hat er das druckfrische Programmheft „Kultur in LE“ für die nächste Saison 2018/19 vorgestellt. Karten im Abonnement sind ab sofort erhältlich, der Vorverkauf für einzelne Tickets beginnt im Juli.

 

Die Leiterin des Kulturamts Dorothea Wissmann-Steiner beweise bei der Programmauswahl ein gutes Händchen, betont ihre Stellvertreterin. Wer könne schon von sich behaupten, Harald Schmidt 1995 in Leinfelden-Echterdingen begrüßt zu haben? Und auch in jüngster Vergangenheit habe sie den richtigen Riecher gehabt: Im Februar wurde die Künstlerin Simone Solga nur zwei Wochen nach ihrem Auftritt in der Filderhalle mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. „Bei uns ist Niveau gefragt. Das ist wirklich Bundesliga und kein inhaltsfreies Schenkelklopfen“, sagt Dorothea Veit. Bürgermeister Kalbfell sieht zwar einen Wettbewerb mit dem Kulturangebot der nahe gelegenen Landeshauptstadt, „aber wir können uns durchaus messen lassen“. Ein unschlagbarer Vorteil für die Einwohner sei die Nähe zum Veranstaltungsort. Fast alle Aufführungen sind in der Filderhalle. „Das ist die gute Stube unserer Stadt“, sagt Kalbfell. „Die Leute können zu Fuß hingehen ohne Hektik beim Parken und sich mit Leuten aus dem Ort treffen. Damit können wir punkten.“

Es gibt drei Kulturreihen

Die Veranstaltungen der nächsten Saison, die von Oktober 2018 bis Mai 2019 dauert, setzen sich aus drei Reihen zusammen: „Kultur um 4“ zeigt Theater und Kleinkunst zu der angenehmen Zeit sonntagnachmittags um 16 Uhr. „Danach kann man sich bei einer Pizza darüber austauschen und ist zum Tatort wieder zuhause“, sagt Veit mit einem Zwinkern.

Die Reihe „Konzerte in unserer Stadt“ bringt klassische Musik auf die Bühne. Damit will die Stadt ihren Bildungsauftrag erfüllen. „Wir merken, dass das Interesse an klassischer Musik zurückgeht. Deshalb müssen wir sie fördern“, sagt Veit. Für junge Leute bis zum 20. Lebensjahr gibt es deshalb günstige Karten: Teenie-Tickets kosten 5,50 Euro. Doch nicht nur Töne von Mozart, Schubert und Rossini erklingen, sondern auch Gypsymusik der Gruppe Foaie Verde oder jazzige Fagottmusik. Im Vorprogramm spielt jeweils das Orchester der Musikschule. „Die jungen Musiker können dabei unverbindlich üben, ihr Lampenfieber auszuhalten“, sagt Kalbfell.

Besonders beliebt sind jene Vorführungen, die unter dem Titel „LE lacht“ laufen. Gezeigt werden hintersinnige Comedy und bissiges Kabarett. Zum Beispiel Hagen Rether präsentiert sein Programm „Liebe“, das Ensemble „Poems on the Rocks“ führt das Publikum auf poetische Weise durch die Rockgeschichte. Für Dorothea Veit ist die Künstlerin Lisa Eckhart ein Höhepunkt: „Sie provoziert, das ist was mit Tiefgang. Keine leichte Kost, aber gehaltvoll.“

Außerhalb dieser Reihen gibt es auch einige weitere Aufführungen, unter anderem das Neujahrskonzert und Fremdsprachentheater auf Französisch und Englisch. „Darauf sind wir stolz, denn es zeigt, dass wir eine weltoffene Stadt sind“, sagt Kalbfell.

Die Stadt gibt rund einen Euro je Einwohner aus

Die Stadt bezuschusst das Kulturangebot zusammen mit dem Kindertheater und dem Literaturprogramm mit 41 800 Euro. Umgerechnet auf die 40 185 Bürger, die Leinfelden-Echterdingen zählt, sind dies nur 1,04 Euro pro Einwohner. „Das ist sensationell“, sagt Kalbfell. Zwar fielen zusätzlich noch Kosten für die Hallenmiete in Höhe von 52 500 Euro an, doch dieses Geld bleibe bei der Stadt und wandere nur von einer Tasche in die andere.

Abo-Karten gibt es ab sofort in der Buchhandlung Seiffert, Neuer Markt 3 in Leinfelden, in der Buchhandlung Ebert, Hauptstraße 60/62 in Echterdingen, im Hotel Alber, Stettener Hauptstraße 25 in Stetten, und bei WS Druck/Postfiliale, Filderstraße 54 in Musberg, zu kaufen. Die Programme liegen ebendort aus sowie im Kulturamt, in den Rathäusern oder den Büchereien.