Kultur: Adrienne Braun (adr)

Sechs neue Produktionen kommen pro Jahr heraus, gespielt wird im Sommer wie im Winter. Stücke, die gut laufen wie „Suche impotenten Mann fürs Leben“ nach dem Roman von Gaby Hauptmann, können wiederaufgenommen werden, weil Polster den Spielplan nur wenige Monate im Voraus plant.

 

Und künstlerisch? Viele Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaterschiffs kennt man von anderen Stuttgarter Bühnen, vom Theaterhaus etwa, dem Studio-Theater oder dem Alten Schauspielhaus. Stefanie Stroebele ist von Anfang an mit dabei. Die Schauspielerin schreibt auch Komödien, jetzt haben sich Polster und sie zum ersten Mal gemeinsam an einen Stücktext gewagt, der im nächsten Jahr uraufgeführt werden soll. „Das lässt sich gut an“, sagt Cordula Polster.

„Ich bemühe mich, auch aktuelle Autoren ins Programm zu nehmen“, erklärt die Theaterkapitänin, experimentelle oder innovative Texte darf man da freilich nicht erwarten. Die Konkurrenz an Theatern ist groß in Stuttgart, und das Theaterschiff hat seine Nische gefunden: unterhaltsame Stücke in schönem Ambiente. „Das gehört dazu, dass man vorneweg oder danach noch etwas trinkt“, sagt Polster, „das Sonnendeck ist ein Anziehungspunkt.“ Sofern es nicht regnet.

Einmal gab es Hochwasser. Die Frauenlob stieg und stieg – und damit die Zuschauer unbeschadet von Bord gehen konnten, musste die Vorstellung in der Pause abgebrochen werden. Während die Besucher das Schiff verließen, blieb der Pianist am Klavier sitzen und spielte „Näher zu Gott“ – wie einst die Bordkapelle auf der Titanic.