Bei den zweiten Leonberger Theatertagen im Spitalhof sind besonders die Stücke der „Jungen Bühne“ sehr gut angelaufen.

Die Kinderstücke der zweiten Leonberger Theatertage, die am vergangenen Donnerstag begonnen haben, seien sehr gut angelaufen, sagt Katja Rohloff vom Amt für Kultur und Sport. „Die Erwachsenenstücke hingegen könnten noch etwas beatmet werden.“ Das Gastspiel der Württembergischen Landesbühne Esslingen am Sonntagabend hätten sie ganz absagen müssen, weil „gar nichts ging“. Die Uhrzeit – das Stück sollte um 18.30 Uhr anfangen – sei wohl auch nicht gut gewesen, so Rohloff kritisch. Außerdem sagt sie nach den ersten Aufführungen, dass das Amt für Kultur wohl mehr Werbung für die Theatertage hätte machen müssen. Zumal das Plakat etwas missverständlich sei – man könnte annehmen, dass das Programm nur für Kinder ist. Dennoch zieht Rohloff bisher eine positive Bilanz und betont: „Ich möchte die Theatertage fortsetzen und dabei Vielfalt mit Niveau bieten.“ Sie sehe es als Teil des Auftrags des Kulturamts, den Bürgern ein solches Angebot zu machen. „Wir sind ja auch Impulsgeber.“

 

Auch Ortsfremde sind gekommen

Das Auftaktstück „Angstmän“ hätten sechs vierte Klassen besucht. „Die bei Laune zu halten, ist nicht ohne“, weiß Rohloff und findet es toll, wie das Tübinger Theater die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer „abgeholt“ habe. Zu der Vorstellung von „Der kleine gelbe Hund“ des Theaters Pforzheim am Samstagmorgen seien sogar Ortsfremde gekommen. Und „Eis, Zwei, Drei, Tier“, das das Theater Mär heute für die ganz Kleinen zwei Mal aufführt, sei ausverkauft.

Mit „Corpus Delicti“, das der Leonberger Jugendspielclub „D!e Vögel“ präsentiert, ist die Erwachsenenbühne am Samstag gestartet. Es sei sehr gut gelaufen, ist von Katja Rohloff zu erfahren. Wer das Stück verpasst hat, hat heute Abend um 19.30 Uhr noch einmal Gelegenheit, sich das Stück anzuschauen. Etwas Besonderes erwartet das Publikum am Donnerstag um 19.30 Uhr. Da ist das Tanzensemble des Theaters Chemnitz mit dem zeitgenössischen Tanztheater „Home“ im Spitalhof zu Gast. Heimat ist das zentrale Thema der aktuellen Produktion des Tänzers und Choreografen Yaron Shamir. Er ist in Leonberg kein Unbekannter, denn er war bereits 2021 mit einem internationalen Ensemble und seinem Stück „Mr. Krake“ hier zu Gast – damals Open Air an verschiedenen Stationen in der Altstadt. „Ich weiß, Tanz ist eine Nische,“ weiß Katja Rohloff. Und Tanz sei nicht eingeführt in Leonberg. Aber: „Wir machen da jetzt“, betont sie. Sie sei überzeugt von Shamirs Arbeit. Dabei sei ein Tanztheater immer ein großer Aufwand, denn der Tanz lebe vom Licht.

„Judas“ in der Stadtkirche, nicht im Spitalhof

Am Freitag, 12. Mai, zeigt das Landestheater Tübingen „Judas“ – ausnahmsweise nicht im Theater im Spitalhof, sondern in der evangelischen Stadtkirche. „Da kann noch was gehen“, sagt Katja Rohloff über den Kartenverkauf, freut sich aber über die Unterstützung der Kirche bei der Vorführung. Ein weiteres Gastspiel ist „Die Diener zweier Herren“ des Theaters Quintabasta am 13. Mai. Das Ensemble um Andreas Hinz,den evangelischen Schuldekan für Leonberg, hat laut Rohloff auch einen Bezug zu Leonberg.

Den Schlusspunkt der Theatertage macht „alledabei“, das inklusive Theater Leonberg, mit seinem neuesten Stück „Golden Eye“, das die Fernsehwelt und ihre Reality-Shows aufs Korn nimmt. Es ist ein gesellschafts- und zeitkritisches Stück, bei dem es jedoch viel Gelegenheit zum Lachen gibt. Die Aufführungen sind an den Sonntagen, 14. und 21. Mai, jeweils 18.30 Uhr.

Infos zu Leonberger Theatertagen: www.leonberg.de/theatertage