Wenn wir über die Gesundheit sprechen, dann meinen wir ein Ideal, das mehr ist als nur die Abwesenheit von Krankheiten und Einschränkungen. Doch die Realität sieht anders aus. Auch dicke Menschen können gesund sein. Und scheinbar Gesunde todkrank. Ein Essay.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Fragt man zwei Menschen nach ihrer Definition von Gesundheit, bekommt man mindestens drei Antworten serviert, als Beilage noch allerlei Diätpläne sowie Rezepte für biologisch angebaute Salate und noch mehr Ballaststoffe, die wiederum garniert werden mit Genussmittelverboten und Askese-Übungen, Vorsorgeuntersuchungen und schweißtreibenden Ausdauersportprogrammen. Als Nachtisch gibt’s noch die Empfehlung zum Besuch eines Lach-Yoga-Kurses, nicht zu vergessen der längst überfällige Jobwechsel, weil es ja vor allem auf die Work-Life-Balance ankäme, wie man so hört. Gesundheit bedeutet also auch Stress. Oder mit den Worten des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain zugespitzt: „Gesund kann man nur bleiben, wenn man isst und trinkt, was man nicht mag, und tut, wozu man keine Lust hat.“