Prostata

Mit 64 000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern – und die Zahlen steigen. Das hat zweierlei Gründe: Das Risiko einer Krebserkrankung erhöht sich im Alter. Es werden aber neben der von den Krankenkassen gezahlten Tastuntersuchung auch verstärkt PSA-Tests zur Früherkennung angeboten, die der Patient selbst zahlen muss. So werden schon viele Tumore frühzeitig erkannt, was ebenfalls zu einer höheren Statistik beiträgt.

 

Vorsorge

Tastuntersuchung: Der Arzt untersucht die Genitalien und tastet die Prostata über den Enddarm ab. Vorteil: schmerzfrei und risikolos. Zudem gibt es seltene Tumore, die über den PSA-Wert nicht zu ermitteln und nur mittels Abtasten zu finden sind.Nachteil: Tumore, die aufgrund des Tastens gefunden werden, sind in aller Regel weiter fortgeschritten. Das verschlechtert die Heilungschancen. Fazit: „Die Tastuntersuchung ist Bestandteil einer sinnvollen Prostatavorsorge“, sagt Ulrich Humke, Ärztlicher Direktor der urologischen Klinik des Katharinenhospitals, Klinikum Stuttgart. „Als alleinige Maßnahme ist sie jedoch nicht empfindlich genug, da frühe bösartige Veränderungen und solche, die auf der dem Finger abgewandten Seite der Prostata liegen, nicht oder zu spät erkannt werden.“

PSA-Test: Anhand einer Blutprobe wird gemessen, wie hoch der Wert des Prostata-spezifischen-Antigens (PSA) ist. Dabei handelt es sich um einen Eiweißstoff, der von der Prostata gebildet wird. Hat sich die Prostata gutartig vergrößert, sich entzündet oder hat sich ein Tumor gebildet, erhöht sich auch der PSA-Wert. Vorteil: Der PSA-Test ist in der Lage, die Sterblichkeit zu senken. Nachteil: „Ein erhöhter PSA-Wert besagt nichts, der Verlauf über die Zeit ist wichtig“, sagt Humke. Bleibt der Wert erhöht, schafft eine Gewebeprobe Sicherheit. Der PSA-Test kann auch zur Übertherapie führen: „Gefährliche Tumore können nicht immer von langsam wachsenden unterschieden werden, die nicht zum Tod des Patienten geführt hätten“, so Humke. Mögliche Nebenwirkungen der Therapie können so auch Männer treffen, denen man diese hätte ersparen können. Fazit: „PSA ist bis heute das effektivste Mittel bei der Suche nach Prostatakrebs“, sagt Humke. Für Männer, die Beschwerden beim Wasserlassen haben, ist es empfehlenswert. Hilfreich ist die Bestimmung eines PSA-Wertes im Alter von 45 Jahren und dann ab 50 Jahren in flexiblen Abständen.

Prostatakrebs