Geburtenrückgänge, Überalterung der Gesellschaft und Debatten über Nachwuchsmangel sind kein neues Phänomen. Der demografische Wandel unserer Zeit hat eine lange Vorgeschichte. Nicht immer wurden die richtigen Schlüsse daraus gezogen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Der britische Ökonom Thomas Malthus war einer der Ersten, die sich mit dem demografischen Wandel beschäftigt haben. 1803 veröffentlichte er seinen „Essay über die Grundsätze der Bevölkerung“ – mit gleichermaßen haarsträubenden Prognosen wie herzlosen Ratschlägen: Die Bevölkerung werde exponentiell wachsen, hatte er angenommen, das Nahrungsangebot aber nur linear. Das führe zu Hunger und Elend, deshalb solle man Arme nicht durch Sozialpolitik zu noch mehr Kindern ermutigen.