Ein paar waghalsige Gauner inszenieren ihre Verbrechen als Hochrisiko-Parcours. Im Remake von Kathryn Bigelows Thriller-Klassiker sind die Stunts jedenfalls sehenswert.

Stuttgart - Wer immer schon mal ein paar Anregungen suchte, sich den Hals noch schicker zu brechen als die Hochrisiko-Junkies in den Red-Bull-Dokumentarfilmen über Base Jumping, Free Climbing und anderem Nervenkitzel, der ist in „Point Break“ gerade richtig. Hier trifft er Aussteiger aus dem normalen Gehetze um Karriere und Prestige, die sich in ein noch viel intensiveres Rennen um Ruhm, Geld und geile Adrenalinkicks gestürzt haben. Die Jungs hier fahren zum Beispiel dort rasant Mountainbike, wo Bergziegen in Ohnmacht fallen würden.

 

Zugegeben, eine kleine moralische Trübungsstelle hat das Ganze: diese Alternativsportler sind Schwerverbrecher. Oder Vorkämpfer einer besseren Welt, wenn man einigen ihrer Sprüche glaubt, schließlich tun sie mit Vorliebe dem weh, was man Big Business nennt. Nur einer von ihnen, der Neue (Luke Bracey), der erst reinwill in die geheime, verschworene Truppe um den Anführer Bodhi (Edgar Ramirez), die Extremsport, Esoterik und Raubzugplanung mischt, ist kein Anarchist. Er ist ein Undercover-Cop.

Schmissig in Szene gesetzt

„Point Break“ ist das Remake eines Films von Kathryn Bigelow aus dem Jahr 1991, der in der Surferszene Kaliforniens spielte. Weder das Drehbuch von Kurt Wimmer noch die Inszenierung von Ericson Core können die damals angerissenen Themen vertiefen, im Gegenteil. Core, der früher als Kameramann gearbeitet hat, will vor allem Stunts in Szene setzen, und Wimmer schwebte wohl wirklich ein Krimi aus lauter Red-Bull-Werbemomenten vor. Was man aber zugeben muss: Core und sein Team setzen die Action ohne Untergrund schon sehr schmissig in Szene.

Point Break. USA, Deutschland 2015. Regie: Ericson Core. Mit Luke Bracey, Edgar Ramirez, Teresa Palmer. 114 Minuten. Ab 12 Jahren.