Der Linke-Politiker Bodo Ramelow hat im ersten Wahlgang zum Ministerpräsidenten in Thüringen eine Schlappe erlitten. Am Freitag stimmten im Erfurter Landtag 45 von 90 Abgeordnete für ihn.

Erfurt - Der Linke-Politiker Bodo Ramelow ist bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen im ersten Wahlgang durchgefallen. Er erhielt am Freitag im Thüringer Landtag 45 von 90 gültigen Stimmen und damit nicht alle Stimmen von Rot-Rot-Grün.

 

Das bundesweit erste derartige Dreierbündnis verfügt im Landtag über 46 Sitze und damit über eine hauchdünne Mehrheit von nur einer Stimme. Im ersten Wahlgang war eine Stimme ungültig. Nun folgt in Erfurt ein zweiter Wahlgang.

Sollte Ramelow auch da scheitern, will die CDU im dritten Wahlgang mit dem parteilosen Ex-Uni-Rektor Kaus Dicke einen Gegenkandidaten ins Rennen schicken. Die seit 24 Jahren in Thüringen regierende Union stellt die größte Fraktion. Zusammen mit der rechtspopulistischen AfD kommt der konservative Block auf 45 Stimmen.

Ramelow war mit der Erwartung in die Wahl gegangen, dass die knappe Mehrheit von Rot-Rot-Grün steht. Linke, SPD und Grünen haben seit der Landtagswahl Mitte September intensive Verhandlungen geführt und den Koalitionsvertrag von ihren Mitgliedern abstimmen lassen.