Handball-Bundesligist TVB Stuttgart kommt nach einem 17:23 auf 24:25 heran, verliert dann aber doch noch gegen den deutschen Meister THW Kiel mit 27:34. TVB-Trainer Jürgen Schweikardt ärgert sich.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Das klare Endergebnis von 27:34 (14:19) täuscht. Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart brachte den THW Kiel durchaus in Bedrängnis, musste am Ende aber nach 11:1-Heimpunkten die erste Saisonniederlage in eigener Halle hinnehmen. „Ich bin enttäuscht, weil ich eigentlich immer das Gefühl hatte, dass wir näher dran waren und deutlich mehr drin war, aber in den entscheidenden Phasen haben in Abwehr und Angriff ein paar Prozente gefehlt“, ärgerte sich TVB-Trainer Jürgen Schweikardt, der auch mit ein paar Pfiffen des Schiedsrichter-Duos Sebastian Grobe/Adrian Kinzel (Braunschweig/Bochum) nicht einverstanden war.

 

THW ohne vier Stammkräfte

Die Kieler waren nach zehntägiger Corona-Zwangspause erstmals wieder am Ball und kamen ersatzgeschwächt in die Porsche-Arena: Die Stammkräfte Nikola Bilyk (Kreuzbandriss), Domagoj Duvnjak, Pavel Horak und Linksaußen Magnus Landin (alle nach Virus-Infektion noch in Quarantäne) fehlten. Damit war die Zebraherde von einst 14 Feldspielern auf zehn zusammengeschrumpft.

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„Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, wir wussten vor dem Spiel nicht so recht, wo wir stehen“, sagte THW-Trainer Filip Jicha. Beim Stand von 23:17 (38.) für die Kieler sah sein souverän aufspielendes Team bereits wie der der sichere Sieger aus. Doch dann kam Johannes Bitter in Form, der bis dahin klar im Schatten von Welthandballer und Geburtstagskind Niklas Landin – er wurde am Samstag 32 – im THW-Tor gestanden hatte. Die Paraden des deutschen Nationaltorwarts gaben dem TVB neuen Mut, und mit großem Einsatzwillen kämpfte sich das Schweikardt-Team Tor um Tor heran.

Duo Wiencek/Pekeler stark

Beim 24:25 (50.) war plötzlich alles wieder offen. Der THW musste seine ganze Klasse zeigen, um das Spiel wieder in geordnete Bahnen zu lenken und den Sieg nach Hause zu bringen. „In dieser Phase haben wir uns wieder zu viele Fehler geleistet, das bestraft der THW. Am Ende haben wir uns dann hängen lassen. Daraus müssen wir lernen, das darf uns nicht passieren“, zeigte sich Patrick Zieker selbstkritisch. Der Linksaußen war mit fünf Treffern hinter Viggo Kristjansson (7/3) zweitbester Werfer des TVB. Für die Kieler war Niclas Ekberg (7/4) am erfolgreichsten, gefolgt vom sehr stark auftrumpfenden Kreisläufer-Duo Patrick Wiencek (6) und Hendrik Pekeler (5). Für den TVB geht es am Dienstag in Melsungen weiter. Der THW erwartet am Mittwoch (jeweils 18 Uhr) die Rhein-Neckar Löwen und steht am 28./29. Dezember noch im Final Four um die Champions League.

Torschützen

TVB: Kristjansson (7/3), Zieker (5), Pfattheicher (4), Müller (3), Häfner (3) Schulze (2), Lönn (2), Röthlisberger (1).

THW: Ekberg (7/4), Wiencek (6), Pekeler (5), Sagosen (4), Sunnefeldt (3), Reinkind (3), Weinhold (2), Voigt (2), Dahmke (1), Zarabec (1).