Der Stahlkonzern Thyssenkrupp wird im Zuge seines geplanten Konzernumbaus konkret. Einem Bericht zufolge sollen zwei Sparten aufgelöst werden.
Essen - Der geplante Umbau des kriselnden Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp nimmt einen Zeitungsbericht zufolge konkretere Formen an. Die neue Konzernchefin Martina Merz wolle die Sparten Komponentenfertigung und Anlagenbau auflösen, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Konzernkreise. Zunächst könnte es Partnerschaften geben und später auch einen Komplettverkauf. Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern. Aus Konzernkreisen hieß es zu dem Bericht, zunächst gehe es um eine Verschlankung der Führungsstrukturen. Zudem sollten die Geschäftsfelder in ihren Märkten wettbewerbsfähig gemacht werden.
Die Umbaupläne hatte noch der Vorstand um den bisherigen Konzernchef Guido Kerkhoff ausgearbeitet, nachdem die EU-Kommission die zuvor geplante Stahlfusion mit dem Konkurrenten Tata Steel durchkreuzt hatte. Danach soll Thyssenkrupp eine schlanke Holding erhalten und seine Verwaltungskosten auf rund 200 Millionen Euro fast halbieren. Kerkhoff hatte auch Partnerschaften und den Verkauf von Unternehmensteilen angekündigt. Rund 6000 Arbeitsplätze sollen demnach abgebaut werden, davon 4000 in Deutschland.
Der Aufsichtsrat unter seiner damaligen Vorsitzenden Merz hatte diese Strategie im Mai einstimmig gebilligt. Mittlerweile hat sich Thyssenkrupp von Kerkhoff getrennt. Merz löste ihn am 1. Oktober an der Spitze des Konzernvorstands ab. „Wir schauen jetzt nach vorn und setzen die strategische Neuausrichtung fort“, hatte sie zu ihrem Amtsantritt erklärt.