Schon seit Ende 2022 lebt der vierjährige Marlo im Tierschutzheim Böblingen. Ein Zuhause zu finden, fällt ihm aufgrund verschiedener Gründe nicht leicht. Unsere Zeitung möchte im Rahmen einer Serie den Böblinger Tierheimen helfen, für Tiere wie Marlo ein neues, liebevolles Zuhause zu finden.
Rüde Marlo steht in der Tierserie unserer Zeitung schon zum wiederholten Mal im Rampenlicht. Der vierjährige Hund lebt bereits seit Ende 2022 im Tierschutzheim Böblingen und ist immer noch auf der Suche nach seinem endgültigen Zuhause. Leicht hat er es dabei nicht, denn er ist ein wenig kompliziert.
Der gut 60 Zentimeter große Hund kommt ursprünglich aus Griechenland. Von dort hat ihn eine Tierschutzorganisation nach Deutschland gebracht. Schnell wurde der Labrador-Kaukase-Mix in einer Familie untergebracht – und es gab prompt Probleme: Marlo biss. Die Organisation, die das Tier vermittelt hatte, war nicht mehr ausfindig zu machen. So kam das Böblinger Tierschutzheim ins Spiel.
Marlo verteidigt seinen Zwinger
Dort arbeitete ein Trainer intensiv mit ihm. Es stellte sich heraus: der Hund lernt nicht nur schnell, er hat auch viel Freude daran. Doch Anfragen von Interessenten hatte der verspielte Rüde trotzdem bisher keine einzige. Marlos größtes Problem ist wohl, dass er sich sehr territorial verhält. „Seinen Zwinger sollten fremde Personen nicht betreten“, heißt es auf der Webseite des Tierschutzheims. Aber sobald er einen Menschen kennengelernt habe, sei das kein Problem mehr, versichert das Tierschutzheim. Dann lasse sich Marlo auch gerne streicheln. Verspielt sei der vierjährige, kastrierte Rüde ebenfalls.
Bissverletzung als Welpe
Optisch fällt bei Marlo auf, dass seine rechte Gesichtshälfte wie eingefallen wirkt. „Als Welpe wurde er von einem anderen Hund ins Gesicht gebissen“, erzählt Tierheimleiterin Vanessa Königseder. Daraufhin hätten ihm einige Zähne entfernt werden müssen. Das Auge selbst konnte aber erhalten werden. Marlo soll in naher Zukunft noch einmal im MRT untersucht werden, um sicherzugehen, dass er auch weiterhin keine Beeinträchtigungen von seiner Verletzung zurückbehalten hat.
Verspielt, verfressen und verschmust
Bei Interesse an Marlo muss beachtet werden, dass er keine Katzen mag. Auch zu Kindern will ihn das Tierschutzheim lieber nicht vermitteln. Mit anderen Hunden ist er zwar je nach Sympathie verträglich, aber er soll nach Möglichkeit als Einzelhund gehalten werden. Seine Menschen sollen möglichst hundeerfahren und bereit sein, mit ihm zu trainieren. Die gängigen Kommandos kennt Marlo. Spaziergänge seien mit dem aufgeweckten Rüden kein Problem, sagt das Tierheim. Weder Jogger noch Fahrradfahrer oder andere Hunde machten ihm etwas aus.
Marlos Körpersprache und Verhalten lassen sich lesen, versichert das Tierheim. Der Rüde zeige, wenn er keine Lust mehr auf Kuscheln oder Spielen habe – dann ziehe er sich zurück. Insgesamt habe er sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften der Rassen in seinem Stammbaum mitbekommen: Er sei verfressen wie ein Labrador und stur wie ein Herdenschutzhund.
Wer Marlo kennenlernen möchte, kann eine E-Mail an hunde@boeblinger-tierschutz.de schicken. Eine Selbstauskunft kann auf der Seite des Tierschutzheims heruntergeladen werden.
Die Serie
Katzenbabys
In der ersten Folge wurden wuselige Katzenbabys vorgestellt.
Sirius
Um den schmusigen Sirius ging es in der Folge darauf.
Luna
Die Einzelprinzessin Luna kam danach dran.
Bonsai
In der nächsten Folge der Serie ging es um die lernwillige Bonsai.
Ivan und Poly
Das niedliche Kaninchenpaar Ivan und Poly wurde vorgestellt.
Alma und Johann
Dann waren der friedliche Johann und die komplizierte Alma an der Reihe.
Lias und Lisbeth
Um das aufgeschlossene Freigängerpärchen Lias und Lisbeth ging es in der darauffolgenden Episode.
Harald
Der FIV-positive Kater Harald wurde danach vorgestellt.
Marlo
Der komplizierte Marlo beendet unsere Serie (dieser Text).