Die Stuttgarter Wilhelma ist einer der artenreichsten Zoos weltweit. Der zoologisch-botanische Garten zählt 11000 Tiere und fast 1200 Arten. Manche Tiere dort haben Namen. Warum sie heißen wie sie heißen, verraten wir hier.

Immer mal wieder werden im Stuttgarter Zoo Tiere geboren. Welchen Namen der Nachwuchs bekommt, wird allerdings häufig nicht gleich mitgeteilt. Das liegt oft daran, dass noch nicht festgestellt worden konnte, ob es sich um ein weibliches oder ein männliches Tier handelt. Doch nach welchen Kriterien bekommen die Tiere überhaupt ihre Namen – und wer sucht sie aus? Sieben Beispiele, wie Tiere in der Wilhelma zu ihren Namen gekommen sind.

 

Das Schabrackentapir-Baby Melati

Schabrackentapir-Baby Melati. Foto: Wilhelma

Meistens haben die Namen der Tiere in der Wilhelma einen Bezug zu ihrem Lebensraum und ihrer Herkunft. Jüngstes Beispiel ist der in seiner Art stark gefährdete Schabrackentapir, der in Süd-Myanmar, im Westen Thailands und auf der Malaiischen Halbinsel bis nach Sumatra verbreitet ist. Umso größer war die Freude, als kürzlich das kleine Schabrackentapirbaby geboren wurde, das schnell zum Publikumsliebling avancierte.

Der kleine Tapir bekam den Namen Melati. Das ist Indonesisch bzw. Malaiisch und bedeutet Jasminblume. Die Tierpfleger haben diesen Namen gewählt und bewusst einen Namen ausgesucht, der mit M beginnt, da Melatis Mutter Maya heißt. Der Nachwuchs erhält in der Regel einen Namen, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt wie der des Muttertiers. So fällt die Zuordnung auch Jahre später noch leichter.

Trampeltierhengst Genghis

Trampeltier Genghis. Foto: Wilhelma/Birger Meierjohann

In anderen Revieren erhalten die Tiere im Stuttgarter Zoo ihre Namen nach der Region, aus der die Rasse stammt. So heißt der Trampeltierhengst in der Wilhelma beispielsweise Genghis. Die Rasse stammt aus der Wüste Gobi, also Mongolei/China. Genghis ist einer der Namen für Dschingis Khan (Genghis Khan).

Vietnamesische Hängebauchschweine

Vietnamesisches Hängebauchschwein. Foto: Iris Frey

Seit Sommer vergangenen Jahres gibt es im Norden der Wilhelma den Asiatischen Schaubauernhof, in dem unter anderen die vietnamesischen Hängebauchschweine zu Hause sind. Auch sie haben Namen, die sich an ihrer Heimatregion orientieren. Die vier Tiere heißen „Kim“, „Mai“, „Ahn“ sowie „Nhu“, „Dang“ und „Dung“. Derzeit können sie wegen der Afrikanischen Schweinepest nicht von den Besuchern gestriegelt werden.

Hausyak-Bulle Skunk

Hausyak-Bulle Skunk Foto: Wilhelma// Harald Knitter

Oft ist es auch so, dass die Tiere schon einen Namen haben, wenn sie in die Wilhelma kommen. Das geschieht in der Regel bei älteren Tieren oder solchen im zuchtfähigen Alter. So wie bei den Hausyaks. Der Yak- Bulle heißt „Skunk“, die Yak- Kuh trägt den Namen „Salome“, beide stammen nach Angaben des Stuttgarter Zoos aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn.

Die vier Osterhasenschafe

Die vier Border Leicester Schafe. Foto: Wilhelma//Harald Knitter

Manche Namen entstehen auch mit einem Augenzwinkern. Bei den Border Leicester Schafen aus England mit ihren lustigen Stehohren, die ihnen den Beinamen Osterhasenschafe eingetragen haben, hat sich offensichtlich ein Ägypten-Fan ein wenig ausgetobt: Die derzeit vier Schafe heißen „Lord Ramses“, „Lady Aida“, „Lady Nofretete“ und „Lady Cleopatra“.

Die Fuchskusus: Namen mit Blick in die Sterne

Fuchskusu. Foto: Wilhelma

In der im vergangenen Jahr Sommer eröffneten Australienwelt, der Terra Australis, leben drei goldene Fuchskusus. Die tasmanischen, nachtaktiven Tiere sind nach den hellsten Sternen auf der Südhemisphäre benannt: Sirius, Canopus und Spica. Das Trio ist im Nachtbereich der Terra Australis zu bewundern.

Namen nach Personen wie etwa Eisbär Wilbär

Wilbär mit Eistorte. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Manchmal verweist der Name eines Tiers auch auf die Person, die eine enge Beziehung zu dem jeweiligen Tier hat. Der Alpaka Nora ist beispielsweise nach der Tierärztin benannt, die bei der schwierigen Entbindung geholfen hat. Der Nanduhahn heißt Peter, nach einem Mitarbeiter, der besonders begeistert von den Nanduküken war. Ihre Leidenschaft haben Tierpflegerinnen wiederum bei den Zwergseidenäffchen eingebracht: Sie sind nach Tanzschritten benannt und heißen Samantha und Charleston. Nicht zuletzt der äußerst beliebte und in den Niederlanden kürzlich verstorbene Eisbär Wilbär (2007-2024) , das einst einzige Eisbärbaby der Wilhelma, wurde nach dem früheren Wilhelma-Chef Wilbert Neugebauer benannt.