Die Hunderasse Mops ist gerade bei einigen Kunden einer Drogeriemarkt-Kette sehr beliebt. Warum Produkte in Verbindung mit Tieren die Menschen begeistern, erklärt Professor Andreas Baetzgen von der Hochschule der Medien in Stuttgart.

Stuttgart - Einhörner, Eulen oder Flamingos: Manche Tiere lösen bei den Menschen einen wahren Hype aus. So ist es nicht verwunderlich, dass manche Läden Servietten mit Flamingo-Motiven oder Rucksäcke in Eulenform verkaufen.

 

Doch warum sind die Menschen von manchen Tieren so begeistert? Wir haben mit Professor Andreas Baetzgen, der an der Hochschule für Medien in Stuttgart tätig ist, darüber gesprochen. Er erklärt auch, wieso einige Kunden der Drogeriemarkt-Kette dm so sehr auf die Hunderasse Mops abfahren, dass im Dezember 2018 die limitierte Klopapier-Edition mit Möpsen ausverkauft war.

Mops-Liebhaber sind ganz aus dem Häuschen

Das Unternehmen möchte den Hype wohl wiederholen, denn nun bringt es eine komplette Kollektion im Mops-Design auf den Markt. Als die Marketingabteilung auf Instagram die Information verbreitete, dass die „Mops Mania“ weitergehe, waren die Mops-Liebhaber unter den Kunden begeistert.

Die Drogerieartikel mit Möpsen sei deshalb so ein Hype, weil sie dadurch außergewöhnlich werden. Denn ein Produkt, das man im Vorbeigehen mitnimmt, bekomme durch die Gestaltung mit dem Mops mehr Aufmerksamkeit. Zur Klopapier-Edition im letzten Jahr erläutert Baetzgen: „So etwas ist für viele Menschen etwas Besonderes. Sie hatten das Bedürfnis, das in den sozialen Medien zu teilen“. Das zeige zudem, wie sehr der Konsument auf der Suche nach Einzigartigem ist.

Tiere machen austauschbare Produkte einzigartig

Dabei hätte das Produkt seiner Meinung nach nie diese Aufmerksamkeit bekommen, wenn es Facebook, Instagram und Co. nicht gäbe. Dadurch, dass andere Menschen die Mitteilung teilen und liken, käme es zu Multiplikator-Effekten, die die Händler früher nicht gehabt haben. Auf Dauer werde die Hunderasse Mops auf dem Toilettenpapier, Duschgel und anderen Drogerieartikeln allerdings nicht funktionieren. Denn irgendwann werde auch der kleine Hund zu etwas Alltäglichem. Die Limitation begünstige aber den Hype.

Genauso wie den Mops, gibt es immer wieder sogenannte Trendtiere, wie vor einiger Zeit Flamingos. „Tiere mit einem Produkt zu verknüpfen macht es erst einmal einzigartig, weil im Grunde alle Produkte austauschbar sind“, sagt Baetzgen. In dem Moment, in dem ein Produkt mit einem Tier verknüpft werde, bekomme es eine Qualität – beispielsweise der schlaue Fuchs, der mit einem Bausparvertrag in Verbindung gesetzt wird. Er fügt hinzu, dass Tiere eine Projektionsfläche für einen bestimmten Lebensstil sind. So stehe der Flamingo für Karibik und Sonne, der Mops sei hingegen lustig, ulkig und niedlich.

„Jedes Tier hat das Potenzial ein Star zu werden“

Tiere seien also wichtige Sympathieträger, die bestimmte Charaktereigenschaften transportieren. „Das hängt auch mit unserer Sozialisation zusammen, beispielsweise durch Geschichten, die wir im Kindesalter vorgelesen bekommen.“ Deshalb eignen sich Tiere so gut, weil die Menschen damit starke assoziative Verknüpfungen haben. „Jedes Tier hat das Potenzial ein Produktstar zu werden. Vielleicht gibt es Grenzen wie zum Beispiel bei der Spinne. Aber es gibt nichts, was es nicht gibt.“

Im Video sehen Sie, welche anderen tierischen Artikel, außer Klopapier, gekauft werden können.