Weil eine Entenfamilie auf der A 81 bei Sindelfingen über die Fahrbahn läuft, legt ein 76-Jähriger eine Vollbremsung ein. Es kommt zum Auffahrunfall. Die Tiere kommen mit dem Leben davon, die Unfallbeteiligten mit einer Anzeige.

Sindelfingen - Wegen einer Entenfamilie hat ein 76-jähriger Autofahrer auf der A 81 einen Auffahrunfall verursacht. Wie die Polizei berichtet überquerten die Tiere am Sonntagmittag die Autobahn zwischen dem Autobahnkreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost. Der 76-Jährige war in seinem Hyundai in Fahrtrichtung Singen unterwegs, als er die Enten sah und stark abbremste. Ein 29-jähriger Fordfahrer bemerkte dies laut Polizeibericht zu spät, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr dem Hyundai ins Heck.

 

Wie die Polizei berichtet, war der 76-Jährige gerade auf dem mittleren Fahrstreifen der Durchgangsfahrbahn unterwegs, als die Entenfamilie von links über die Autobahn watschelte. Zum Glück für die Enten konnte der Senior rechtzeitig bremsen. Nach dem Unfall hielt er auf der Fahrbahn an und trug die Vögel gemeinsam mit einer Zeugin in den Grünbereich neben dem Randstreifen.

Bei dem Zusammenstoß wurde nach Polizeiangaben niemand verletzt. An den Autos entstand jedoch ein Sachschaden von insgesamt etwa 3500 Euro.

Beide Fahrer erwartet eine Anzeige

Während die Enten mit dem Schrecken davon kamen, erwartet die beiden Unfallbeteiligten nun eine Anzeige. Den 29-jährigen Fordfahrer trifft demnach eine mutmaßliche Mitschuld, weil er zu wenig Abstand gehalten habe, der 76-jährige Hyundai-Fahrer wird wohl dafür belangt werden, dass er „ohne zwingenden Grund zu stark abgebremst“ habe, wie es die Beamten vor Ort in ihrem Bericht festgehalten haben.

„Das ist immer eine Grauzone“, sagt Polizeipressesprecher Stefan Hermann auf die Frage, ob eine Entenfamilie denn kein zwingender Grund zum Abbremsen sei. „Man muss eben immer daran denken, was in so einem Fall Folgenschweres passieren kann“, weist Hermann auf die Gefahren hin, wenn man auf der Autobahn bei voller Fahrt in die Eisen steigt. Wie hoch das Strafmaß für den Unfallverursacher am Ende ausfällt, wird nun ein Gericht entscheiden.