Der Winter naht und stellt viele kleine Gartenbewohner vor Herausforderungen. Ein Garten, der Rückzugsmöglichkeiten, Futter und Wasser bietet, kann ihnen das Leben retten.
Wenn sich der Raureif an die Blätter schmiegt und eine zarte Schneedecke über Beeten und Hecken liegt, beginnt für viele Tiere eine harte Zeit. Während manche Arten Winterschlaf halten, bleiben andere aktiv und benötigen dringend Schutz, Nahrung und Wasser. Ein naturnaher Garten kann dabei nicht nur Lebensraum, sondern auch ein schützender Zufluchtsort sein. Kleine Änderungen wie ein Laubhaufen an einer geschützten Ecke oder ein mit Zweigen gedeckter Holzstapel können bereits über Leben und Überleben entscheiden.
Igel
Igel ziehen sich im November in ihren Winterschlaf zurück und bleiben bis März in tiefer Ruhe. Sie benötigen ein trockenes, wind- und wassergeschütztes Versteck, wie einen Laubhaufen, Holzstapel oder ein Igelhaus. Bis zum Herbst sollten sich die Igel das nötige Gewicht angefressen haben, wer etwas nachhelfen möchte, kann eiweißreiches Futter wie Katzen- oder Igelfutter bereitstellen. Auch ein kleiner Wassernapf ist ein zusätzlicher Lebensretter, wenn die Naturwasserstellen gefroren sind.
Vögel
Vögel überwintern aktiv und benötigen ein reichhaltiges Futter aus Sonnenblumenkernen, Nüsse oder Meisenknödel. Ein frostfreies Wasserangebot ist unverzichtbar, da gefrorene Wasserstellen oft zur Falle werden. Nistkästen oder dichte Hecken schützen die Vögel zusätzlich vor Kälte und Wind.
Amphibien wie Frösche, Kröten und Molche
Amphibien halten Winterruhe in Erdverstecken oder Teichen. Ideal sind feuchte, frostfreie Bereiche unter Laub, Komposthaufen oder Steinen. Gartenteiche sollten mithilfe von Styropor oder Schilfrohren vor dem vollständigen Zufrieren geschützt werden.
Kleine Säugetiere wie Mäuse und Spitzmäuse
Viele Kleinsäuger halten keinen Winterschlaf, benötigen aber Schutz vor Kälte und Fressfeinden. Laub- oder Reisighaufen sowie Nistkästen bieten geeignete Rückzugsorte. Sie finden dort nicht nur Sicherheit, sondern können sich auch mit Nahrungsvorräten eindecken.
Eichhörnchen
Eichhörnchen überwintern nicht vollständig, sondern halten Ruhepausen. Ein sicheres Nest (Kobel) in Baumhöhlen oder dichten Hecken schützt sie vor Kälte und Feinden. Im Garten bereitgestellte Nüsse, Samen und Obst decken ihren erhöhten Energiebedarf im Winter und helfen ihnen dabei, fit zu bleiben.
Fledermäuse
Fledermäuse halten Winterschlaf in kühlen, frostfreien und dunklen Verstecken. Fledermauskästen an geschützten Stellen können die natürlichen Unterschlupfe ergänzen und bieten ihnen sichere Winterquartiere. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sie weder direkter Sonne noch starkem Wind ausgesetzt sind.
Maulwürfe
Maulwürfe überwintern aktiv unterirdisch. Sie graben während der kalten Monate zusätzliche Gänge. Ein nicht vollständig gefrorener Boden ist wichtig, damit sie weiterhin nach Insekten und Regenwürmern suchen können. Tiefes Graben sollte vermieden werden, um Winterquartiere nicht zu zerstören.
Ein winterfreundlicher Garten bietet Tieren Schutz, Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten. Ob Winterschläfer wie Igel und Fledermäuse, aktive Vögel oder unterirdische Maulwürfe – mit einfachen Maßnahmen wie Laub- und Reisighaufen, Nist- oder Fledermauskästen sowie passenden Futterstellen überstehen die Gartenbewohner die kalte Jahreszeit sicher, und können gestärkt in den Frühling starten.