Das neue Tierheim des Kirchheimer Tierschutzvereins ist nach kurzer Zeit bereits voll belegt. Viele Tiere warten derzeit auf neue Besitzer – manche schon seit vielen Monaten.

Kirchheim - Ein wenig verborgen liegt das neue Kirchheimer Tierheim. Doch verstecken muss sich das Haus des Tierschutzvereins, das seit März hinter der Kleintierzüchteranlage und den Gärten im Siechenwiesen gelegen ist, nicht. Der weiße Neubau bietet deutlich mehr Platz für Fundtiere wie Katzen, Hasen, Chinchillas und sogar Ziegen. Ganz fertig ist die Anlage allerdings noch nicht. Vor allem an der Außenanlage fehlt es noch an vielen Ecken.

 

„Früher hatten wir zwei Baucontainer und haben nur Katzen aufgenommen“, erinnert sich die zweite Vorsitzende des Vereins, Sabine Lauffer. Doch diese Zeiten sind vorbei. „Jetzt können wir Katzen trennen und Hasen, Chinchillas, Mäuse und Schildkröten aufnehmen“, sagt sie erfreut. Hunde dürfe man aufgrund der Nähe zu einem Wohngebiet nur zwei beherbergen.

Manche Tiere sind Ladenhüter

Ihren Platz im Garten erhalten hat eine Ziege namens Elsa. Das schwarz-weiße Tier mit den langen Hörnern und dem treudoofen Blick ist schon seit längerem im Heim. Aufgrund ihrer Infizierung mit CAE, einer Viruserkrankung, die nur Ziegen befällt, kann sie nicht mit gesunden Ziegen untergebracht werden. Laut der Tierheimleiterin Bianca Spieth müsste sie allein oder mit Ziegen mit derselben Erkrankung zusammenleben.

Bislang hat sich für Elsa noch niemand gefunden. „Wir haben daher beschlossen, ihr einen Ziegenstall zu bauen und sie bei uns zu behalten“, sagt Spieth. Die Idee ist, Paten für Elsa zu finden. Weggeben würde man sie nur, wenn ihr neues Zuhause eine Verbesserung darstellen würde.

Lange auf ein neues Zuhause warten müssen Kaninchen und ältere Katzen. „Die kleinen Süßen gehen schnell weg. Es muss einem aber klar sein, dass die jungen Kätzchen einem die Wohnung auf den Kopf stellen“, sagt die Vereinsvorsitzende Gabriele Holder. Dagegen seien ältere Katzen dankbar und ihr Charakter lasse sich besser einschätzen, betont Holder. Manchmal wundern sich die Vereinsfrauen darüber, dass Leute nicht auf die Idee kommen, ihr vermisstes Tier im Tierheim zu suchen. Derzeit habe man eine Fundkatze, die in einem Lichtschacht in Kirchheim an der Humboldstraße aufgefunden wurde. Das Tier hat aber keinen Chip: „Es ist wichtig, Tiere chippen zu lassen. Selbst die Bauhöfe sind mittlerweile gut ausgestattet mit Lesegeräten“, betont Holder.

Spenden für das Außengehege werden gebraucht

Damit das Tierheim, dass schon nach kurzer Zeit voll belegt war, mehr in Not geratene Tiere beherbergen kann, müsste der Außenbereich zeitnah ausgebaut werden. „Aus Kapazitätsgründen benötigen wir draußen Hasenställe“, sagt Lauffer. Doch auf dem Gelände, das zuvor vom Kleintierzüchterverein genutzt wurde, stehen noch alte Baracken, die abgebaut werden müssten. „Das sollte von einem Profi gemacht werden. Anschließend muss das Gelände begradigt werden“, erklärt sie. Ihre Mitstreiterin Gabriele Holder hofft auf einen „Entsorger mit einem Herz für Tiere“. Denn das Geld, das die zehn Kommunen, für die das Tierheim zuständig ist, an den Verein überweisen, reicht lediglich für die laufenden Kosten. Alles andere wird nach wie vor durch Spenden finanziert und in ehrenamtlicher Arbeit geleistet.

Der Tierschutzverein setzt auf sein gutes Netzwerk. Rund 25 Menschen engagieren sich derzeit ehrenamtlich. Viele nehmen Tiere in Pflege, denn das Tierheim bietet keine Dauerpflegeplätze. „Wir suchen aber dauernd neue Pflegeleute“, sagt Holder. Diese und weitere Interessierte können sich am 1. Oktober beim Tag der Offenen Tür ein Bild von der Arbeit machen. Das Fest beginnt um 11 Uhr.