Alesia Graf ist für das Tierheim in Stuttgart in den Ring gestiegen: 10.000 Euro hat ihre Benefizgala dem Tierschutzverein eingebracht. Unterdessen hat OB Fritz Kuhn die Vereinsvorsitzende zu einem Gespräch über die Zukunft des Tierheims eingeladen.

Stuttgart - Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 10 000 Euro hat die von der mehrfachen Boxweltmeisterin Alesia Graf initiierte Benefizveranstaltung am Sonntag in der Feuerbacher Festhalle für das Stuttgarter Tierheim eingebracht. Nicht nur dieser Geldbetrag macht Angelika Schmidt-Straube zuversichtlich, dass der Tierschutzverein Stuttgart mit der Unterstützung von verschiedenen Seiten auch künftig die Einrichtung in Botnang betreiben kann.

 

Finanziell ins Schlingern geraten

Für den 2. Oktober, so verriet die Vereinsvorsitzende am Rande der Veranstaltung, habe Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) sie zu einem klärenden Gespräch ins Rathaus eingeladen. Mit dabei wird auch Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) sein, der Schmidt-Straube zuletzt einen jährlichen Betrag von 283 000 Euro als Aufwandsentschädigung angeboten hat, dazu eine Einmalzahlung in Höhe von 255 000 Euro zur Deckung der bereits angefallenen Kosten in der Vergangenheit. Diese hatten den Verein finanziell ins Schlingern gebracht, ohne neue und gesicherte Mittel droht schon bald die Schließung des Tierheims.

Schmidt-Straube hat das von Martin Schairer unterbreitete Angebot der jährlichen Aufwandsentschädigung aber als zu gering abgelehnt. Sie fordert von der Stadt für die vom Tierheim erbrachten Leistungen jährlich 500 000 Euro – und erfährt nicht zuletzt von vielen Gemeinderatsmitgliedern bei diesem Kurs Unterstützung.

In das Gespräch am 2. Oktober geht Angelika Schmidt-Straube daher auch mit einer klaren Vorstellung. „Ich will keine Annäherung, ich will, dass die Stadt für den anfallend Aufwand aufkommt“, sagte sie mit Nachdruck und signalisierte OB Fritz Kuhn, dass sie zwar gesprächsbereit sei, sich allerdings keinesfalls mit einer niedrigeren Aufwandsentschädigung abspeisen lassen wolle.

Boxhandschuh für 300 Euro versteigert

Dass die Vorsitzende des Tierschutzvereins ihren Willen durchsetzen kann, hat sie bei den amerikanischen Versteigerungen während der Benefizveranstaltung bewiesen. Immer wenn die Gebote abzuebben drohten, heizte Schmidt-Straube wieder derart an, dass am Ende ein handgearbeiteter Teddybär aus Ursula Kuhns Werkstatt mehr als 500 Euro einbrachte. Und auch die handsignierten Boxhandschuhe von Alesia Graf wechselten erst die Besitzerin, als deutlich mehr als 300 Euro in den Sammelkörbchen lagen. Clara Borchers aus Schwäbisch Hall nahm die Boxhandschuhe mit nach Hause.

So hartnäckig wie Schmidt-Straube als Vorsitzende des Tierschutzvereins ist, so schlagkräftig ist Alesia Graf im Boxring. Dies stellte sie bei Schaukämpfen gegen ihre drei Gegnerinnen Tanja Burk, Anita Kerner und Antje Döring eindrucksvoll unter Beweis. Nicht nur die SWR-Moderatorin Tatjana Geßler war von der Schlagkraft der Damen beeindruckt: „Das ist ja nur ein Schaukampf. Ich möchte nicht wissen wie es dann bei richtigen Kämpfen zur Sache geht.“ Zuvor hatten auch bereits Nachwuchssportler im Thai- und Kickboxen gezeigt, was sie können, musikalisch umrahmt von der Band „Fast Lane“.

Dass trotz eines guten Kartenvorverkaufs viele Sitzplätze bei den Schaukämpfen leer geblieben sind, kann sich Alesia Grafs Managerin Anja Gantner nur damit erklären, dass viele der Ticketkäufer nicht an die Bundestagswahl gedacht haben und dann trotz Eintrittskarte zuhause geblieben sind. Finanziell aber war die Benefizgala ein voller Erfolg. „Wir haben einen Wunsch und eine Hochrechnung“, hatte Schmidt-Straube noch vor Beginn der Veranstaltung gesagt und einen Betrag von 7000 Euro als Zielgröße genannt. Schließlich waren es 3000 mehr. Und Schmidt-Straube frohlockte: „Das ist absolut super.“